10 Jahre nach DSDS verrät Marianne Rosenberg: „RTL hat mich bestochen“
Ansonsten musste Marianne Rosenberg in ihrer Karriere einige Hürden überwinden. In den 1980er Jahren brachte sie den Sound amerikanischer Musik nach Deutschland – allerdings mit deutschen Texten. „Bei Auftritten in Diskotheken musste ich erst ein paar englische Lieder singen. Sonst wurde ich ausgebuht“, blickt Rosenberg auf den zähen Kampf um Anerkennung zurück. Auch beim Publikum der ZDF-Hitparade stieß sie wegen des ungewöhnlichen Rhythmus ihrer Lieder an Grenzen: „Der Witz war, dass das Publikum den Rhythmus verlor.“
Viele Jahre später, 2014 um genau zu sein, übernahm Marianne Rosenberg eine Position, die sie selbst lange für unmöglich gehalten hatte: als Jurorin bei „Deutschland sucht den Superstar“. „Bohlen hat mich nicht überredet, RTL hat mich bestochen“, scherzte die Sängerin, die die Show zuvor als „Menschenausbeutungsmaschine“ kritisiert hatte. Doch die Produzenten zahlten ihr damals nicht nur sehr gut, sie versprachen auch, das Format zu ändern.
„Ich habe wirklich versucht, die Talente zu finden“, versicherte Rosenberg im Rückblick. Als Ina Müller einwarf, es gehe bei der RTL-Castingshow nicht um Menschen, entgegnete der Schlagerstar: „Das habe ich erst später gemerkt. Ich war naiv.“ Aber es sei wie immer mit dem Kapitalismus, resümierte Rosenberg recht martialisch: „Er besticht den Feind und holt ihn in die eigenen Reihen.“