7. Juli 1974: Deutschland wird mit den Eintracht-Spielern Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister
Seit der junge Jürgen Grabowski 1965 vom FV Biebrich zur Eintracht wechselte, war er in der Nationalmannschaft ein Gesprächsthema. 1966 gehörte er erstmals zum WM-Kader, kam in England allerdings nicht zum Einsatz. 1970 wurde er in Mexiko zum „besten Ersatzspieler der Welt“, eine Zuschreibung, die ihn zeitlebens ärgerte: „Als Fußballer willst du kein guter Ersatzspieler sein, du willst spielen“, berichtete Grabi.
Und genau das tat Grabi bei der WM 1974. Er war Stammspieler in der Gruppenphase bis zu jenem denkwürdigen Tag, als Westdeutschland im einzigen Pflichtspiel mit 0:1 gegen Ostdeutschland verlor. Helmut Schön war gezwungen, Änderungen im Team vorzunehmen. Grabowski war einer der Spieler, die auf der Bank saßen. Doch als es im Spiel gegen Schweden nicht rund lief, wurde er eingewechselt und erzielte drei Minuten später das entscheidende 3:2 für Westdeutschland. Von diesem Moment an war Grabi wieder Stammspieler. Im Zwischenrundenspiel gegen Polen, der „Wasserschlacht von Frankfurt“, war er einer der stärksten Spieler.
Helmut Schön fordert Rücktritt
Als die WM 1978 in Argentinien näher rückte, flehte Bundestrainer Schön Grabi an, seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft zurückzuziehen. Grabowski begann zu überlegen, blieb aber konsequent. Bei der Eintracht blieb er weiterhin der unumstrittene Spielmacher und das Gesicht des Vereins.
Genau zwischen diesen beiden Weltmeisterschaften fanden die Höhepunkte mit seiner Eintracht statt. Am 17. August 1974, nur sechs Wochen nach dem WM-Triumph, feierte Grabi mit der Eintracht nach einem 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV den ersten DFB-Pokalsieg. 1975 folgte ein weiterer Pokaltriumph, diesmal siegte die Eintracht im Finale in Hannover gegen den MSV Duisburg.