Dividendenperlen BMW und Mercedes-Benz: Ist hier noch mit steigenden Dividenden zu rechnen?
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Es steht außer Frage, dass deutsche Autobauer traditionell hohe Dividenden zahlen. Im High-Yield-Bereich, also jenseits der 5%-Marke, liegen die Dividenden sogar Mercedes-Benz (WKN: 710000) und auch bei BMW (WKN: 519000).
Beide Unternehmen liefern sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft bei Premiumautomobilen. Dieses Segment ist besonders deshalb interessant, weil hier höhere Margen möglich sind. Zudem dürfte das obere Preissegment tendenziell weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen sein.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass die beiden Dividendenwerte auch weiterhin hohe Dividenden zahlen? Zuletzt musste BMW eine deutliche Dividendenkürzung auf 6 Euro hinnehmen, nach 8,50 Euro im Vorjahr. Mercedes-Benz hingegen konnte seine Ausschüttung um 10 Cent auf 5,30 Euro steigern. Werfen wir einen Blick in die Zukunft.
BMW-Aktie
Eine Dividende von 6 Euro je BMW Stammaktie für das Geschäftsjahr 2023 entspricht einer Ausschüttungsquote von knapp 34%. Hier besteht also noch Luft nach oben. Die Dividendensumme von 3,8 Milliarden Euro wird allein durch den Free Cash Flow des Automobilsegments in Höhe von knapp 11 Milliarden Euro gedeckt.
BMW Zahlen zum ersten Quartal 2024
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024 ist eine Konsolidierungstendenz sofort erkennbar. Zwar stiegen die Fahrzeugauslieferungen im ersten Quartal 2024 um 1,1 %, der Umsatz sank jedoch um 0,6 % auf 36,6 Milliarden Euro.
Deutlicher war die Situation beim Konzerngewinn, der um 19,4 % auf knapp 3 Milliarden Euro zurückging. Das Ergebnis je Stammaktie betrug 4,42 Euro, womit die letzte Dividende für das Geschäftsjahr 2023 bereits im ersten Quartal ausgeschüttet wurde.
Trotz eines verhaltenen Starts ins Jahr 2024 wurde der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 bestätigt. Demnach erwartet die BMW Group einen leichten Anstieg der Auslieferungen und ein leicht niedrigeres Konzernergebnis vor Steuern. Die EBIT-Marge im Segment Automobile wird voraussichtlich im Bereich von 8 bis 10% liegen.
Die Mercedes-Benz-Aktie
Nun schauen wir uns die Zahlen von Mercedes-Benz an. Ausgehend vom Ergebnis je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 von 13,46 EUR liegt die Ausschüttungsquote hier bei knapp 40% und damit etwas höher als bei BMW. Dennoch kann auch dieser Wert trotz des kapitalintensiven Geschäftsmodells als sehr solide bezeichnet werden.
Auch gemessen am Free Cashflow von 11,3 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2023 ist die Ausschüttung von 5,6 Milliarden Euro problemlos finanzierbar. Im letzten Geschäftsjahr flossen 1,9 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Aktien.
Die Zahlen für das erste Quartal 2024
Auch die Zahlen von Mercedes-Benz zum ersten Quartal 2024 zeigen einen eher verhaltenen Start in das Geschäftsjahr 2024. Der Absatz sank im ersten Quartal um 4%.
Deutlicher fiel der Rückgang auf der Ertragsseite aus. Mit gut 3 Milliarden Euro lag das Konzernergebnis ein Viertel unter dem Wert des ersten Quartals 2023. Positiv zu vermerken ist allerdings, dass der Free Cashflow des Industriegeschäfts mit 2,2 Milliarden Euro um 3% über dem Vorjahreswert lag.
Für das Gesamtjahr 2024 wird allerdings ein freier Cashflow des Industriegeschäfts leicht unter Vorjahresniveau erwartet. Gleiches gilt für den Umsatz. Die Zahlen des ersten Quartals dürften also einen guten Vorgeschmack auf das Gesamtjahr gegeben haben.
Abschluss
Auch wenn für das Gesamtjahr 2024 für beide Unternehmen möglicherweise nur ein leichter Anstieg des Fahrzeugabsatzes möglich ist und auch auf der Ertragsseite mit etwas Gegenwind zu rechnen ist, könnte die zuletzt gezahlte Dividende mit etwas Glück beibehalten werden. Denkbar ist allerdings auch eine leichte Erhöhung der Dividende aufgrund des starken Free Cashflows. Beides würde allerdings die Ausschüttungsquote erhöhen und das Dividendenpotenzial in Zukunft verringern.
Die Analysten werden konkreter. Bei BMW erwarten sie, dass die Dividende je Stammaktie zunächst auf 5,78 Euro sinkt. Langfristig soll der Wert aber bis 2027 stetig auf 6,06 Euro steigen – so die Analysten.
Auch für die Mercedes-Benz-Aktie sehen Analysten einen kurzfristigen Rückgang der Dividende auf 4,97 Euro. Danach dürfte die Dividende nach Einschätzung der Analysten aber kontinuierlich auf 5,61 Euro steigen.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von BMW und Mercedes-Benz. Aktienwelt360 empfiehlt keine der genannten Aktien.