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Erste Prognosen in Frankreich: Linksbündnis in Führung

Jordan Bardella (r) und Marine Le Pen

Marine Le Pen und Jordan Bardella vom rechtsextremen Rassemblement National

Quelle: Reuters


Nach dem Rechtsruck im ersten Wahlgang bahnt sich bei der französischen Wahl eine Überraschung an: Ersten Hochrechnungen zufolge liegt das links-grüne Bündnis NFP in Führung. Auf Platz zwei landet das Parteienbündnis von Präsident Emmanuel Macron. Auf Platz drei dürfte die extreme Rechte von Marine Le Pen landen.

Sitzverteilung in Frankreich

ZDFheute Infografik

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„Wenn diese ersten Zahlen stimmen und das Linksbündnis wirklich vorne liegt, wäre das eine Sensation“, sagt ZDF-Korrespondent Thomas Walde in Paris. Walde weiter, es bedeute, dass „die Taktik von Präsident Emmanuel Macron und der Linken, sich abzustimmen, aufgegangen ist“. Die politischen Gegner hätten sich zusammengeschlossen, um den Rassemblement National (RN) zu verhindern. Man könne schon jetzt sagen, so Thomas Walde weiter, „Bardella wird nicht Ministerpräsident“. Wer den Job bekommen werde, sei unklar, „denn es gibt viele Differenzen im Macron-Lager und der Linken“. Man sei es nicht gewohnt, zusammenzuarbeiten.
"das heutige Journal": Programmlogo.

Erste Einschätzungen der Prognosen nach der Stichwahl in Frankreich. 07.07.2024 | 4:57 Min.


Eine Zweckkoalition zwischen Macrons Mitte-Rechts-Partei und den linken Kräften hatte versucht, einen Zugewinn der Rechten nach dem ersten Wahlgang zu verhindern. Mehr als 200 Kandidaten hatten deshalb ihre Kandidatur vor der Stichwahl zurückgezogen, um die Siegchancen der in den Wahlkreisen besser platzierten Gegner des RN zu erhöhen.

Nachdem Le Pens Rassemblement National Anfang Juni die Europawahlen gewonnen hatte, löste Präsident Macron die Nationalversammlung auf und rief Neuwahlen aus. Die Nationalversammlung ist eine von zwei französischen Parlamentskammern. Sie ist an der Gesetzgebung beteiligt und kann die Regierung per Misstrauensvotum stürzen.
07.07.2024, Frankreich, Mont-Dore: Ein Wähler wirft seine Stimme in eine Wahlurne in einer Turnhalle, die während der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen im französischen Pazifikgebiet Neukaledonien als Wahllokal dient.

Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl zum französischen Parlament hat einen Rekordwert erreicht. Es steht viel auf dem Spiel, denn die rechten Nationalisten gewannen die erste Runde.07.07.2024 | 1:42 Min.


Regierung erwartet Unruhen

Nach Angaben des Senders France Info waren aus Angst vor Ausschreitungen bereits im Laufe des Tages mehrere Geschäfte auf der berühmten Pariser Einkaufsstraße Champs-Elysées verbarrikadiert worden.

Auch die Sicherheitskräfte haben sich auf mögliche Unruhen vorbereitet: 30.000 Polizisten wurden mobilisiert, allein in Paris und den Vororten sollen 5.000 Beamte eingesetzt werden, wie Innenminister Gérald Darmanin zuvor angekündigt hatte.

Ungewöhnlich großes Interesse an der Wahl

Das Interesse an der Wahl war hoch: Um 17 Uhr lag die Wahlbeteiligung nach Angaben des Pariser Innenministeriums bei 59,71 Prozent. Zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2022 hatte sie bei 38,11 Prozent gelegen. Im ersten Wahlgang vor einer Woche hatte die Wahlbeteiligung insgesamt 66,71 Prozent betragen.

Parlamentswahlen in Frankreich

:Linksbündnis: Anspruch auf Regierungsbildung

Nach dem überraschenden Wahlerfolg der Linkskoalition hat Jean-Luc Mélenchon Anspruch auf die Regierungsbildung erhoben. Aktuelle Nachrichten im Liveblog.

Der Gründer der linken Partei La France Insoumise (LFI), Jean-Luc Melenchon (Mitte), geht während eines Treffens mit Einheimischen zur Unterstützung des Nouveau Front Populaire (NFP), einer linken Koalition für die Parlamentswahlen, mit dem Kandidaten Adel Amara (nicht im Bild) im Rahmen eines politischen Wahlkampfbesuchs in Villiers-sur-Marne am 5. Juli 2024.

Liveblog

Diese: dpa, AFP, AP, Reuters, ZDF