Hitzewelle hält tagelang an: Schulen geschlossen, Kindern schwindelig
Sonnenhungrige Touristen kommen derzeit in Griechenland, Zypern und der Türkei voll auf ihre Kosten – leiden aber wie viele Einheimische auch unter der ungewohnten Hitze. Früher als in anderen Jahren erreichen die Temperaturen im Südosten Europas extreme Werte: In drei Regionen Griechenlands wurden am Dienstag fast 40 Grad gemessen – die höchsten Temperaturen Anfang Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, teilte das griechische Wetteramt mit.
Auf Zypern litten die Menschen zuletzt unter einer tagelangen Hitzewelle, bei der tagsüber Temperaturen von knapp 44 Grad erreicht wurden. Die Hitzewelle habe am Montag begonnen und werde voraussichtlich bis in die kommende Woche hinein andauern, teilten Meteorologen im Radio mit. Auch nachts zeigten Thermometer Werte von knapp 30 Grad an. Das sei sehr gefährlich, da sich der Körper durch erholsamen Schlaf nicht von der Hitze erholen könne, sagten Ärzte. „Es ist brütend heiß“, kommentierte ein Tourist die Lage am Freitagmorgen im zypriotischen Fernsehen. Die Gesundheitsbehörden rieten den Menschen und vor allem den Touristen, lockere, leichte Kleidung zu tragen, viel Wasser zu trinken und sich im Schatten aufzuhalten. Ärzte empfahlen wiederholt, auf Alkohol und fetthaltige Speisen zu verzichten.
„Warnung vor extremer Hitze“
Die zypriotische Wetterbehörde gab eine „extreme Hitzewarnung“ heraus: Am Dienstag und in den darauffolgenden Tagen würden die Temperaturen auf der drittgrößten Mittelmeerinsel voraussichtlich 44 Grad erreichen. „Hohe Temperaturen sind ein Gesundheitsrisiko für gefährdete Menschen, etwa ältere Menschen und kleine Kinder. Folgen Sie den Anweisungen der Behörden“, hieß es.
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Auch die Türkei war von der Hitzewelle betroffen, mit Temperaturen über 30 Grad. Nach Angaben des Wetterdienstes liegen die Temperaturen acht bis zwölf Grad über dem saisonalen Durchschnitt. Meteorologe Orhan Şen sagte gegenüber CNN Türk, die aktuellen Temperaturen könnten nur ein Vorbote extremer Hitzeperioden im Juli und August sein.
Sorge vor Waldbränden
Mit der anhaltenden Hitze und Trockenheit in der Region wächst die Sorge vor Waldbränden – vor allem in Griechenland, wo im vergangenen Sommer riesige Flächen niederbrannten. In diesem Jahr wurden bis Anfang Mai bereits 3.543 kleine und mittlere Waldbrände registriert – ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so die griechische Feuerwehr. Einer der Gründe dafür ist der sehr trockene Winter, der in Teilen des Landes für Trockenheit sorgte. Dadurch können sich Brände leicht ausbreiten – egal, ob sie absichtlich gelegt oder fahrlässig verursacht wurden.
Keine Arbeit im Freien
Das zyprische Arbeitsministerium ordnete an, tagsüber sämtliche Arbeiten im Freien einzustellen. Der Stromverbrauch hatte am Donnerstag aufgrund der intensiven Nutzung von Klimaanlagen die maximale Grenze der Energiekapazität der Insel erreicht. Ein in Wartung befindliches Kraftwerk musste deshalb am Donnerstag wieder ans Netz angeschlossen werden. Schulen mussten am Donnerstag wegen der unerträglichen Temperaturen den Unterricht aussetzen. Laut der Lehrervereinigung zeigten zahlreiche Kinder Schwindelsymptome.