Hobby-Taucher findet 65.000 Euro Luxusuhr auf Mallorca
Es war das mit Abstand teuerste Objekt, das Hobby-Taucher Giorgio jemals unter Wasser gefunden hat: Am Dienstag (2. Juli) gelang es dem 38-Jährigen, Hafen von Sa Pedra de S’Ase (Banyalbufar) ein 65.000 Euro Uhr des Modells Patek Philippe Aquanaut Travel Time wurde inmitten von Seegras in einer Tiefe von zehn Metern gefunden. Die Uhr hatte eine Däne der im Sommer 2023 während eines Bootsausflugs im Urlaub auf Mallorca zum Schwimmen ins Wasser gesprungen war. Das Armband der Uhr hatte sich offenbar gelöst und die Uhr war auf den Meeresgrund gesunken. Dort lag sie nun ein ganzes Jahr lang.
Drei Tauchaktionen und ein ausgeklügeltes System
Erst nach drei Versuchen gelang es dem Hobby-Taucher Giorgio von „Mallorcadetecting“, das teure Luxusobjekt im Seegras zu orten. „Insgesamt war ich fast neun Stunden unter Wasser und endete mit einem insbesondere für den komplizierten Fall entwickeltes Markierungssystem“, sagt der gelernte Industriedesigner, der sich in seiner Freizeit gemeinsam mit seiner Freundin Caro auf die Suche nach der Uhr macht. verlorene Verlobungs- und Eheringe oder Schlüssel Behalte die Augen offen.
Dass die Uhr zehn Meter tief lag, sei nicht das größte Problem, sagte Giorgio der MZ am Freitag (5. Juli). „An der Stelle, wo der Däne sie verloren hatte, lag eineinhalb Meter hohes Seegras.“ Zwar verfügt der Hobbytaucher über einen teuren Metalldetektor. Aber auch der hat nicht so eine große Reichweite, als er durch das dichte, hohe Gras Metall wahrnehmen konnte. Was die Sache noch schlimmer machte, war, dass der Ort Der Zugang zum Port de sa Pedra de s’Ase ist mit Tauchausrüstung etc. sehr schwierig. „Und selbst vom Ufer aus wären es immer noch 500 Meter bis zu der Stelle, an der die Uhr stand“, sagte Giorgio.
Besser von Andratx
So entschied sich das Paar, trotz der hohen Treibstoffkosten, mit dem Boot von Andratx zu besagtem Ort zu fahren. Ein erster Testtauchgang war sehr ernüchternd. „Wir haben das Projekt deshalb vorerst auf Eis gelegt“, sagt der Georgier. Doch die teure Uhr und der Kunde, der sie unbedingt zurückhaben wollte, ließ ihm keine Ruhe.
Vor einem Monat startete er daher eine zweite TauchaktionInsgesamt war er fünf Stunden unter Wasser. „Da hat man viel Zeit zum Nachdenken. Ich bin Industriedesigner und wollte das Suchsystem verbessern“, sagt Giorgio. Statt mit einer Uhr in der Hand an Land zurückzukehren, kam er mit einer Idee zurück.
Ein hausgemachtes Markierungssystem aus Plastikflaschen sollte ihm helfen, die Uhr zu finden.
Dritter Tauchgang mit selbst erfundenem Markierungssystem
Bei der dritte Tauchaktion am Dienstag (2. Juli) nutzte er es. „Ich hatte eine zentrale Boje als Mittelpunktmarkierung, die ich an der GPS-Position der letzten Ankermarkierung zu Wasser ließ. Dafür 24 weitere Markierungen ins Wasser“, erklärt Giorgio. Ein Teil des Systems war 2-Liter-Plastikflaschen, die mit Sand gefüllt waren. An ihnen waren 0,5 Liter Plastikflaschen mit einer anderthalb Meter langen Schnur befestigt. „Die kleinen Flaschen waren von 1 bis 24 nummeriert und stand bei der Auftrieb der im Wasser gehaltenen Leine, die großen mit Sand am Boden. Also habe ich ein Netz und dann das Gebiet in kleinere unterteilt. Ich habe sie mit dem Detektor abgesucht“, sagt Giorgio.
Erster Fehlalarm
Der Metalldetektor gab drei oder vier Mal einen Ton von sich. falscher Alarm„Es gab Dosen und kleine Metallteile, aber nicht die Uhr“, sagte Giorgio, der sehr überrascht war, solche Gegenstände weit weg von der Zivilisation zu finden. Dann schlug der Metalldetektor erneut zu. Da war sie, mit Korallen bedeckt und ein wenig rostig, aber sie funktionierte noch: die Luxusuhr, die ihr Besitzer unbedingt zurückhaben wollte, denn es war eine Familienerbstück die er an seinen Sohn weitergeben wollte. „Ich bin unter Wasser vor Freude ausgeflippt und dann sofort an die Oberfläche gegangen, um dem Dänen, der anonym bleiben möchte, die gute Nachricht zu überbringen“, sagt Giorgio. Der Uhrenbesitzer, der beim ersten und dritten Tauchgang auf einem Boot gewartet hatte, war eigentlich ein ruhiger Typ, schrie aber vor Freude. „Er informierte dann sofort seinen Sohn, der kann sein Glück kaum fassen „, sagte Giorgio. Der Taucher ging noch einmal unter Wasser, um das selbstgebaute Markierungssystem an Land zu bringen.
Finderlohn?
A Finderlohn Der 38-Jährige wollte die aufwendige Operation nicht bezahlen. „Der Besitzer der Uhr besitzt eine bekannte Süßwaren- und Bäckereikette in Dänemark, meine Frau hat eine Werbeagentur für soziale Medien. Wir haben uns nach dem Fund zusammengesetzt und besprochen, wie er uns helfen könnte“, sagt Giorgio, der seit vier Jahren hobbymäßig „Schatzsuche“ betreibt. Später kam auch seine Partnerin Caro dazu. „Es fing als Hobby an. Ich habe einen Bericht darüber gesehen und mir einen Metalldetektor gekauft. Der stand zwei Jahre lang in der Ecke, bevor ich nach und nach davon abhängig wurde“, sagte Giorgio gegenüber MZ im Interview von 2023. Der in Deutschland aufgewachsene Georgier war auch in einer Mallorca-Ausgabe von „Das perfekte Dinner“ zu sehen.