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Jetzt im Audio-Stream: Türkei geht im EM-Viertelfinale gegen die Niederlande in Führung

Ein emotional und politisch brisantes Spiel findet heute Abend im Berliner Olympiastadion statt: Im EM-Viertelfinale trifft die Türkei auf die Niederlande. Wer setzt sich durch? Jetzt im Audio-Stream und Liveticker

Die Niederlande und die Türkei treffen am Samstagabend (21 Uhr) im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft aufeinander – im Berliner Olympiastadion. Für die Niederlande ist es bereits das zweite EM-Spiel in Berlin. Ihr erstes Spiel hatten sie am dritten Spieltag der Gruppenphase mit 2:3 gegen Österreich verloren. Für die Türkei ist es das erste Spiel in Berlin bei dieser EM.

Auf Basis des bisherigen Turnierverlaufs sind die Kräfteverhältnisse zwar nicht so eindeutig wie man meinen könnte – die Niederländer gehen aufgrund ihrer höheren individuellen Qualität und ihres sehr guten Spiels gegen Rumänien jedoch als Favoriten in die Partie.

Doch die Begegnung wurde in den vergangenen Tagen auch zur Staatsaffäre. So zeigte der türkische Nationalspieler Merih Demiral nach seinem zweiten Tor beim 2:1-Achtelfinalsieg gegen Österreich in Leipzig am Dienstag den sogenannten „Wolfsgruß“, der unter anderem mit einer rechtsextremen Bewegung in Verbindung gebracht wird. Auch die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) kritisierte dies scharf. Die Anhänger der rechtsextremen „Ülkücü-Bewegung“, die in Deutschland vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet wird, werden „Graue Wölfe“ genannt. Demiral wurde für die Geste von der UEFA für zwei Spiele gesperrt.

Nach der scharfen Kritik am Torjubel war der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kurzfristig nach Berlin gereist, um sich das Spiel anzuschauen. Seine dafür geplante Reise nach Aserbaidschan sagte er ab. Erdogan wolle das türkische Team unterstützen, hieß es. „Hoffentlich ist das Ganze am Samstag vorbei“, sagte Erdogan, „wenn wir als Sieger vom Platz gehen und in die nächste Runde einziehen.“

Türkei: Günok – Muldur, Akaydin, Bardakci, Kadioglu – Özcan, Ayhan – Güler, Calhanoglu, Yildiz – Yilmaz

Niederlande: Verbruggen – Dumfries, De Vrij, Van Dijk, Aké – Reijnders, Schouten – Bergwijn, Simons, Gakpo – Depay