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Kenianische Demonstranten nutzen KI im Kampf gegen die Regierung

Reuters/Monicah Mwangi

Die Demonstranten, die sich heute zum Rücktritt des Präsidenten durchsetzen wollen, stammen überwiegend aus der Generation Z und den Millennials. Sie begannen bereits auf TikTok und X, sich gegen das Finanzgesetz zu organisieren, bevor sie auf die Straße gingen. Sie nutzen weiterhin die Funktionen der Social-Media-Apps, darunter Spaces und Live-Streams, um Proteste zu koordinieren und zu mobilisieren.

Die Demonstranten nutzten diese Plattformen auch, um per Crowdfunding Arztrechnungen und Beerdigungskosten für verletzte und getötete Demonstranten zu bezahlen. Einer staatlich finanzierten Menschenrechtsorganisation zufolge wurden seit Mitte Juni bei den Protesten mindestens 39 Menschen getötet. Eine Online-Spendenaktion unter der Leitung der Aktivistin und Journalistin Hanifa Farsafi, einer der Schlüsselfiguren der Proteste, hatte bis Mittwochabend 29,8 Millionen kenianische Schilling (231.906 US-Dollar) von über 34.000 Menschen gesammelt.

Auch weniger bekannte Apps erfreuen sich in Kenia zunehmender Beliebtheit, wie etwa Zello, mit dem Demonstranten ihre Telefone in Walkie-Talkies verwandeln. Damit können sie schnell Informationen austauschen, beispielsweise über die Bewegungen der Polizei während der Demonstrationen.

Und da in Kenia 43 verschiedene ethnische Gemeinschaften leben, die alle neben den Amtssprachen Englisch und Kisuaheli ihre eigenen Sprachen sprechen, erstellten die Demonstranten auch Crowdsourcing-TikTok-Videos, in denen sie die Vorschläge des Gesetzesentwurfs in verschiedene lokale Sprachen übersetzten und aufschlüsselten. So konnten vor allem in ländlichen Gebieten mehr Menschen erreicht werden. Auch Gebärdendolmetscher trugen ihren Teil dazu bei. Die Videos wurden unter anderem auch auf WhatsApp weit verbreitet.