Kuhardterin Assani auch im Finale in Rom – Leichtathletik-EM
Weitspringerin Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) steht im Finale der Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Zwar verpasste die 21-Jährige aus Kuhardt am Dienstag mit 6,67 Metern die direkte Qualifikation, konnte sich mit der neuntbesten Weite der Gesamtwertung aber für das Finale qualifizieren. Damit stehen am Finaltag zwei Athletinnen aus der Südpfalz im Fokus der TV-Übertragung. Das Stabhochsprung-Finale mit Oleg Zernikel vom ASV Landau beginnt am Mittwoch um 20.20 Uhr, der Weitsprung der Frauen startet um 20.54 Uhr
Assani sprang im ersten Versuch ihre Weite und verpasste am Absprungbalken 16 Zentimeter. Der zweite Versuch war ungültig, den dritten rettete sie. Die beste Leistung lieferte Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Die Heidelbergerin sprang im ersten Versuch 7,03 Meter. Die dritte deutsche Starterin, Laura Raquel Müller aus Öhringen in Württemberg, schied mit 6,43 Metern aus.
Wetter: Wäre gerne in Rom
Der Landauer Trainer Jochen Wetter hatte von Zernikel in der Qualifikation auf 5,45 und 5,60 Meter zwei saubere Sprünge gesehen. Am Samstagvormittag hatten sie noch einmal trainiert. „Er ist nicht mehr ganz so stabil wie früher“, sagte Wetter, der am Montagabend mit seinem Schützling telefonierte. Mal habe Zernikel Zweifel, mal sei er zuversichtlich. Er hoffe, dass ihm die beiden geraden Sprünge in der Qualifikation Auftrieb geben. Dass er beim Anlauf nicht verkrampft. „Das waren die beiden besten Sprünge des Jahres.“
Wetter verfolgte den Stabhochsprung schweigend vor dem Fernseher. „Ich wäre so gern in Rom als Heimtrainer dabei, aber der Verein zahlt keinen Cent“, sagte der 83-Jährige nasenrümpfend. Mit dem Turnverein im ASV, der in der Vergangenheit viele Bewerbungen abgelehnt hatte, fühle er sich nicht mehr verbunden. Mit dem Verein könne er sich nicht mehr identifizieren: „Der Verein ist für mich vorbei. Mich als alten Mann so zu behandeln.“
Nach der EM springt Zernikel in Athen. Sechs Tage später findet das 26. Landauer Stabhochsprung-Meeting statt. Mindestens drei EM-Finalisten werden am Samstag, 22. Juni, bei freiem Eintritt auf dem Theodor-Heuss-Platz erwartet: Zernikel, Torben Blech (Leverkusen) und der Türke Ersu Sasma.
Turnverein widerspricht
Zum Einspruch von Jochen Wetter sagte Mark Lugenbühl, stellvertretender Vorsitzender des Turnvereins: „Jochen Wetter hat sich nie um ein Stipendium für einen Rom-Aufenthalt beworben. Der Verein hat ihm nie etwas offen gelassen.“