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Kultur – Tullnerbach-Intendant: Ein Tenor kommt selten allein

Die Geschichte „Die 2½ Tenöre“ hat einen wahren Hintergrund in den 1990er Jahren, als Gratschmaier am St. Galler Theater in der Schweiz arbeitete. Franziska Severin, die damalige Operndirektorin, ließ sich von einem Konflikt zwischen zwei Tenören und einem singenden Schauspieler zu einem Stück inspirieren, das sie spontan in einem Flugzeug auf Papier schrieb. Darin werden zwei konkurrierende Tenöre von einem Kostümbildner ausgestochen, der schließlich für sich allein die Bühne betritt.

Einblicke in das Leben von Tenören

Stimmlich angeschlagen weiß der ältere Tenor nicht, ob er an diesem Abend überhaupt auftreten kann. Ein junger Ersatz aus Amerika wittert seine Chance, wird jedoch von der etablierten Kammersängerin in die Garderobe nebenan verbannt. Der Kampf der beiden Tenöre um einen Bühnenauftritt wird von der Garderobiere des Hauses vereitelt, die schließlich Gesangsunterricht nimmt und so als Halbtenor auf die Bühne tritt. „Die Geschichte gibt auch einen guten Einblick in das Leben von Tenören und Künstlern allgemein, die zwar oft gefeiert von der Bühne gehen, sich dann aber im Alltag eines Reisenden allein in Hotelzimmern wiederfinden“, erklärt Gratschmaier im Gespräch mit NÖN.

Triumphierende Garderobenfrau

Das Stück mit all seinen Wendungen war ein großer Erfolg und wird am 17. Juni an zwei Abenden im Balkonfoyer der Volksoper wiederaufgeführt. Gratschmaier führt gemeinsam mit Ursula Pfitzner Regie und spielt den etablierten Kammersänger. Aaron-Casey Gould verkörpert den jungen Tenor und die triumphierende Garderobiere wird von Kammersängerin Ursula Pfitzner verkörpert.

Rafael Salas Chia begleitet das Trio am Klavier durch alle emotionalen Höhen und Tiefen der Zielkonflikte der drei Musiker, die konstruktiv auf die Bühne gebracht werden. Die Protagonisten teilen die Sorgen und Freuden eines Sängers und erzählen Anekdoten aus dem Leben eines Künstlers, Sängerwitze sowie zahlreiche Arien und Tenor-Hits.