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Merih Demiral: Türkischer Verteidiger wegen Torjubel für zwei Spiele gesperrt

Der türkische Verteidiger Merih Demiral ist für zwei Spiele gesperrt worden, weil er beim Sieg seines Landes gegen Österreich bei der Europameisterschaft 2024 einen ultranationalistischen Gruß gezeigt hatte.

Der 26-jährige Demiral erzielte beide Tore für die Türkei, die am Samstag Österreich mit 2:1 besiegte und sich so den Viertelfinaleinzug gegen die Niederlande sicherte.

Der Verteidiger von Al-Ahli feierte sein zweites Tor mit einem „Wolfsgruß“, einer Geste, die mit der rechtsextremistischen Gruppe „Graue Wölfe“ in Verbindung gebracht wird, die mit der regierenden türkischen Koalitionspartei „Partei der Nationalen Bewegung“ verbunden ist.

Demiral sagte, der in Österreich und Frankreich verbotene Gruß sei für den Fall geplant gewesen, dass er im Achtelfinale ein Tor schießen würde.

Er wurde von der UEFA, dem Dachverband des europäischen Fußballs, angeklagt, weil er allgemeine Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die Grundregeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art missbraucht und den Ruf des Fußballsports in Verruf gebracht habe.

Jude Bellingham darf am Samstag im Viertelfinale Englands gegen die Schweiz spielen, nachdem er beim Achtelfinalsieg gegen die Slowakei beim Jubeln über sein Tor eine Geste des Greifens in den Schritt gemacht hatte.

Der 21-jährige Mittelfeldspieler von Real Madrid wurde für ein Spiel gesperrt und damit für ein Jahr gesperrt. Zudem wurde er mit einer Geldstrafe von 25.400 Pfund (30.000 Euro) belegt.

Osman Askın Bak, der türkische Minister für Jugend und Sport, reagierte auf Demirals Sanktion gegen X mit den Worten:, extern „Wir verurteilen die unfaire und voreingenommene Entscheidung der UEFA, die unserer Meinung nach jeder Rechtsgrundlage entbehrt und rein politischer Natur ist.

„Wir werden weiterhin mit rechtlichen Mitteln unsere Rechte gegen diese Doppelmoral gegenüber unserem Land und unserem Fußballnationalspieler Merih Demiral einfordern.

„Wir glauben an unsere Fußballer. Sie werden auch auf dem Platz die nötige Antwort geben.“

Der türkische Trainer Vincenzo Montella schloss sich der Aussage des Ministers an, als er vor dem Spiel am Samstag mit den Medien sprach.

„Wir halten dieses Verbot für unfair, denn es war keine politische Geste. Es wurde als solche interpretiert, aber es war einfach etwas, das nicht richtig verstanden wurde“, sagte er.

„Es ist sicher kein Verbot, das den türkischen Stolz bremst, im Gegenteil – es wird ihn sogar noch verstärken.“

„Es ist ein Symbol der Türken und der Türken auf der ganzen Welt, und genau das wird es auch bleiben. Morgen wird dieser Stolz auf dem Spielfeld, auf den Tribünen und bei den Zuschauern am Fernseher definitiv noch deutlicher zu spüren sein.“