Neuer Red Bull-Unterboden nur für Max Verstappen: Alle Formel-1-Updates in Silverstone

Nach einem Sprint-Intermezzo kehrt die Formel 1 an diesem Wochenende in Silverstone zu ihrem regulären Update-Programm zurück. Es ist zwar das letzte Rennen eines Drei-Rennen-Pakets, für die Mehrheit mit kurzen Anfahrtswegen ab Werk aber auch ein Heimrennen. Vor allem Haas macht mit einem großen Paket auf sich aufmerksam. Bei Red Bull bekommt nur ein Fahrer neue Teile.

Red Bull: Die Oberseite des Unterbodens wurde optimiert, um mehr Energie auf dem Flügel in der Seitenkante zu erzeugen. Das Profil des Edge Wing wurde dazu leicht angepasst. Es ist kein gigantisches Update, man rechnet mit einem Wert im Bereich von einem halben Zehntel. Aber man nimmt alles, und zwar so schnell wie möglich. Deshalb gibt es für Max Verstappen auf der Strecke nur ein Exemplar. Sergio Perez fährt den alten Unterboden.

Mercedes: Für die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Silverstone wird erstmals ein Paket mit weniger Abtrieb aktiviert. Dieses besteht aus einem getrimmten Frontflügel, einem Heckflügel mit reduzierter Krümmung zur Entlastung des Hauptelements und kleineren Bremskühlkanälen an der Front. Das einzige allgemeine Leistungsupdate ist eine neue Anordnung der Oberlippe der hinteren Bremskühlung.

McLaren: McLaren setzt in Silverstone erstmals auch das kleinere Aeropaket für schnelle Strecken ein. Dieses beinhaltet im Prinzip nur einen leichteren Heckflügel mit weniger Luftwiderstand. Dazu kommen aber drei neue Varianten des Beam Wings – High, Medium und Low Load. Alle drei sind speziell für den kleineren Heckflügel ausgelegt. An der Motorabdeckung wurde zudem ein zusätzlicher Auslass zur Kühlung geschaffen.

Aston Martin: Die vordere Form der Elemente wurde angepasst, um die Lastverteilung über die Spannweite und den Luftstrom nach hinten zu verbessern. Beim Kühlkanal der hinteren Bremse wurde ein externes Element an der Lippe durch ein doppeltes Design ersetzt, das den Luftstrom um das Hinterrad und damit die Effizienz der umgebenden Teile verbessern soll.

Rennbullen: Nach dem Testwochenende in Österreich wird nun in Silverstone eine Mischung aus alten und neuen Teilen am Auto montiert. Das schwierige Barcelona-Update dürfte damit geklärt sein. Neu ist lediglich die Möglichkeit, das Winglet am Halo zu entfernen, was in Verbindung mit dem Heckflügel manchmal relevant sein kann.

Sauber: Eine kleine Anpassung am Unterboden umfasst eine alternative Verkleidung der Leitelemente an der Vorderseite der Unterbodenkanäle, welche den Luftstrom nach hinten optimieren soll.

Haas: Das Größte und hoffentlich Beste für das Team kommt zum Schluss. Das Haas-Paket ist massiv. Zunächst einmal beinhaltet es einen komplett neuen Unterboden. Eine neue Geometrie verändert den Luftstrom und sorgt für mehr Auftrieb. Es erfordert neu positionierte Frontlenker, da die Richtung des Einflussbereichs durch den neuen Erweiterungsbereich dahinter eine andere ist. Dieser neue Bereich erfordert auch eine angepasste Seitenkante inklusive Randflügel. Dieser Bereich an sich dürfte ebenfalls ein Schritt nach vorne sein.

Darüber hinaus ist Haas nach Red Bull, McLaren und Ferrari das vierte Team, das beim Lufteinlass der Seitenkästen auf einen Überbiss umsteigt, bei dem die Oberlippe nun nach vorne verschoben ist. Die gesamte Geometrie der Seitenkästen wurde daran angepasst. Als Bonus ermöglicht dies die Platzierung zusätzlicher Kühlkiemen.

Zusammen mit dem Seitenkasten wird auch die Rückspiegelhalterung neu positioniert, um sie dem Luftstrom anzupassen. Schließlich erfordern all diese Änderungen am Seitenkasten und am Unterboden eine neue Geometrie und Position der Komponenten zur Kühlung der Hinterradbremse, um voll von den Anpassungen zu profitieren.