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Österreichischer Komiker macht Witze über Deutschland

Der Deutsche Julian Brandt (rechts) kämpft während des internationalen Freundschaftsspiels zwischen Österreich und Deutschland im Ernst-Happel-Stadion in Wien mit dem Österreicher Phillipp Mwene um den Ball.

Julian Brandt (r.) im Duell mit dem Österreicher Phillipp Mwene (l.).Bild: AP / Matthias Schrader

EM 2024

Lisa Slomka

Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Es ist das größte Heimturnier seit der WM 2006. Wie bei fast jedem prestigeträchtigen Sportereignis versucht das Gastgeberland, sich von seiner besten Seite zu zeigen – auch Deutschland hat die Chance, sein Image zu verbessern.

Doch was denken andere Nationen über ein Land, das für Bier, Pünktlichkeit und den Trend von Tennissocken in Sandalen bekannt ist?

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Ein Komiker aus Österreich hat sich in Wien umgehört. In den Straßen der österreichischen Hauptstadt hat er sich einen Spaß erlaubt und sich über Deutschland lustig gemacht: „Wie viel müsste man verdienen, um in Deutschland zu leben?“, fragt er provokant.

Straßenumfrage sorgt für Lacher: Niemand will nach Deutschland

Der selbsternannte Fan-Versteher ist Teil des Kabarett-Duos „Dr. Bohl“. Er arbeitet oft als Reporter in der ORF-Sendung „Seitenwechsel“. Der Moderator bezeichnet ihn humorvoll als „unehrlichen Sohn von Herbert Prohaska“, einem ehemaligen österreichischen Nationalspieler.

Der Reporter, der mit seinen Engelslocken an den jungen Rudi Völler erinnert, bekommt authentische, aber ebenso harte Antworten: „Ich glaube nicht, dass mein Geld ausreicht, um nach Deutschland zu ziehen“sagt ein Mann mit Sonnenbrille und rot-weißer Trainingsjacke. Ein weiterer Typ mit Kapuzenpulli winkt ebenfalls ab.

Auch im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 trauen die Österreicher ihrem Erzrivalen nicht viel zu. Der „Kollege am Ende“ des Videos wünscht Deutschland eine Niederlage: „Ich würde hundert Euro dafür bezahlen, dass Österreich Deutschland schlägt“, sagt der faltige Mann mit einer Zigarette zwischen den Fingern.

Für kein Geld der Welt würden die Befragten nach Deutschland ziehen. Das ist nicht verwunderlich, denn Wien wurde bereits das zweite Jahr in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Die einzige deutsche Stadt, die im internationalen Vergleich mithalten konnte, war Frankfurt. Die Mainmetropole landete auf Platz 13.

„Piefkes“ und „Ösis“: eine einseitige Liebesgeschichte

Gründe, warum die Österreicher so wenig Sympathie für ihr Nachbarland hegen, liefert die Straßenumfrage nicht. Für viele Deutsche, die Wiener Schnitzel, die Alpen und die Filme von „Sissi“ und ihrem Kaiser lieben, dürfte dies allerdings ein Stich ins Herz sein.

Denn die Liebe zum Nachbarland beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Während Österreicher in Deutschland umgangssprachlich als „Ösis“ bezeichnet werden, klingt der Spitzname, den sich Österreich für die Deutschen ausgedacht hat, nicht ganz so niedlich. Aus der Sicht vieler Österreicher sind die Deutschen schlicht und einfach „Piefkes“: ein Synonym für Angeber und Wichtigtuer.

Studie zeigt das wahre Deutschlandbild der Österreicher

Mit dem Begriff ist eine große Feindseligkeit verbunden, die sich zum Teil auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung widerspiegelt. Etwa 60 Prozent der Österreicher beschreiben die Deutschen als „eigensinnig“. Dies zeigt ein Vertreter Studie zum österreichischen Deutschlandbild, das im Auftrag der Deutschen Botschaft Wien entstand.

Ein abschließender Blick auf die Studie ist jedoch ermutigend: „Denn je besser die Österreicher uns kennen, desto mehr schätzen sie uns.“ Vielleicht ist die Europameisterschaft 2024 eine gute Möglichkeit, noch einmal ein Stück näher heranzukommen.