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Reduzierung des Risikoengagements angesichts drohender BOJ- und Fed-Konjunktur

Von Jamie McGeever

(Reuters) – Ein Blick auf den kommenden Tag auf den asiatischen Märkten.

Am Montag haben die asiatischen Märkte erstmals Gelegenheit, auf die Auswirkungen des US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag auf die globalen Märkte zu reagieren. In dem Bericht war der stärkste Tagesanstieg der Renditen von US-Staatsanleihen und des Dollars seit zwei Monaten zu verzeichnen.

Die Händler schraubten außerdem ihre Erwartungen hinsichtlich einer Zinssenkung durch die Fed zurück: Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung vor den Wahlen liegt nun bei höchstens 50:50, und zwei vollständige Zinssenkungen sind für dieses Jahr nicht mehr eingepreist.

Dies steht der gemäßigten Dynamik entgegen, die sich Anfang letzter Woche aufgebaut hatte, als die Bank of Canada und die Europäische Zentralbank die Zinsen senkten und der Dollar und die Renditen von US-Staatsanleihen Zweimonatstiefs erreichten.

Tatsächlich hatten der S&P 500, der Nasdaq und der MSCI World Index letzte Woche vor der Trendwende am Freitag allesamt Rekordhöhen erreicht, und die asiatischen Aktien konnten dennoch um fast 3% zulegen, was ihren fünften wöchentlichen Anstieg in den letzten sieben darstellt.

Steigende US-Anleiherenditen und ein stärker werdender Dollar verheißen jedoch nichts Gutes für die Risikofreudigkeit der Anleger. Die Marktbewegungen vom Freitag könnten daher asiatische Vermögenswerte bei der Eröffnung am Montag in die Defensive drängen. Anleger und Händler in Asien könnten bereits geneigt sein, ihr Risiko zu reduzieren, da die Federal Reserve und die Bank of Japan diese Woche zwei wichtige geldpolitische Entscheidungen treffen.

Quellen, die mit den Überlegungen der BoJ vertraut sind, sagen, dass die politischen Entscheidungsträger derzeit über Möglichkeiten nachdenken, ihre Anleihekäufe zu drosseln und diese Woche möglicherweise neue Leitlinien vorlegen werden, was ein erster wichtiger Schritt zur Reduzierung ihrer Bilanzsumme von fast 5 Billionen Dollar wäre.

Die Einzelheiten seien noch nicht endgültig festgelegt, doch die Notenbank könne ihre monatlichen Ankäufe kürzen oder ihre Pläne klarstellen, eine langsame, aber stetige Reduzierung vorzunehmen und dabei den Schwerpunkt auf die Vermeidung abrupter Renditespitzen zu legen, so die vier Quellen.

Am Montag werden die japanischen Handels- und Leistungsbilanzzahlen für April veröffentlicht, ebenso wie die endgültige Schätzung des BIP für das erste Quartal. Eine Reuters-Umfrage deutet darauf hin, dass sich der Rückgang von 0,5 % gegenüber dem Vorquartal nicht ändern wird, aber der annualisierte Wert wird aufgrund höherer Investitionsausgaben von -2,0 % auf -1,9 % ansteigen.

Zahlen zur Industrieproduktion aus Malaysia und zum indonesischen Verbrauchervertrauen runden den lockeren Wirtschaftskalender am Montag ab.

Unterdessen erwarten US-Vertreter in China-bezogenen Nachrichten, dass die G7-Staaten beim Gipfel in dieser Woche in Italien eine neue, strenge Warnung an kleinere chinesische Banken richten werden, Russland nicht länger bei der Umgehung westlicher Sanktionen zu unterstützen, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Medienberichten zufolge hat Volvo zudem damit begonnen, die Produktion chinesischer Elektrofahrzeuge nach Belgien zu verlagern, weil man damit rechne, dass die Europäische Union gegen von Peking subventionierte Importe vorgehen werde.

Und die Türkei kündigte am Samstag an, sie werde zusätzliche Zölle in Höhe von 40 Prozent auf Fahrzeugimporte aus China erheben.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Montag mehr Orientierung bieten könnten:

– BIP Japans (1. Quartal, endgültige Schätzung)

– Malaysia Industrieproduktion (April)

– Verbrauchervertrauen in Indonesien (Mai)

(Berichterstattung durch Jamie McGeever; Bearbeitung durch Diane Craft)