Salzburg Chocolate schließt Geschäft
Wie die „Salzburger Nachrichten“ am Montagnachmittag online berichteten, wird das Werk mit Jahresende geschlossen. Mitarbeiter, Lieferanten und Großkunden wurden am Montag über den Umzug informiert. Die „Echte Salzburger Mozartkugel“ von „Mirabell“ wird in Salzburg produziert.
Im November 2021 war das Unternehmen erstmals pleite gegangen. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens übernahm im Februar 2022 der in Rumänien ansässige „KEX Confectionery“-Konzern um Julius Meinl V. das Werk in Salzburg. Der Konzern hatte nach einer ähnlichen Rettungsaktion einen guten Ruf: 2013 stand der heimische schwedische Bombenhersteller Niemetz kurz vor der Schließung. KEX übernahm das Unternehmen, strukturierte es um und baute die Produktion schließlich sogar noch aus.
Kakao dreimal so teuer
Der vorgelegte Sanierungsplan für Salzburg Chocolate wurde damals mehrheitlich angenommen. Er sah eine 100-prozentige Gläubigerquote binnen drei Jahren vor. Allerdings wurde im Dezember 2022 ein Teil der Produktion stillgelegt und 25 Mitarbeitern die Kündigung mitgeteilt. Als Gründe wurden die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Verpackungsmaterial, Transport und vor allem Energie genannt.
Als Grund für die endgültige Schließung nennt Salzburg Schokolade die deutlich gestiegenen Rohstoffpreise – der Kakaopreis hat sich verdreifacht –, die Beendigung der Zusammenarbeit mit einem der größten Kunden und einen viel zu großen Produktionsstandort. All dies mache eine „Weiterführung der Produktion auf Dauer wirtschaftlich unmöglich“.
Verkauf des Produktionsstandortes
Das Unternehmen teilte mit, dass man gemeinsam mit AMS Salzburg an einer Lösung für die verbleibenden 65 Mitarbeiter in Grödig arbeite. Derzeit laufen fortgeschrittene Gespräche mit mehreren Interessenten über den Verkauf und die Weiternutzung des bestehenden Produktionsstandortes.
Die Gewerkschaft PRO-GE forderte am Montag einen „ordentlichen“ Sozialplan für die Beschäftigten und sparte dabei nicht mit Kritik an der Unternehmensführung. „Leider hat es das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten versäumt, den Standort durch entsprechende Investitionen und Modernisierungsmaßnahmen zu sichern“, erklärte Landesgeschäftsführer Daniel Mühlberger in einer ersten Reaktion.