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Santander könnte neue Partnerbank werden

Im Hintergrund arbeitet der Onlinehändler Amazon gemeinsam mit Santander an einem neuen europäischen „Buy Now, Pay Later“-Angebot. Es soll in Deutschland starten. Doch mehren sich die Hinweise, dass die Neuauflage der beliebten Kreditkarte auch von der spanischen Großbank angeboten wird.

Erst vor wenigen Wochen verkündete Santander einen Deal mit Apple für ein „Buy Now, Pay Later“-Angebot. Wer ein iPhone kauft, kann dies künftig per Ratenfinanzierung bei der spanischen Bank tun – die Bank nutzt dafür ihre neue Marke Zinia samt eigener Bezahl-App. Ein Deal, der zwar ein großes Volumen mit sich bringen wird, aber vermutlich nur geringe Margen aufweisen wird.

Offenbar bahnt sich noch ein weiterer großer Deal an: Santander könnte auch neuer Finanzierungspartner des Onlinehändlers Amazon werden. Das Unternehmen arbeite an einem europaweiten Deal, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg vor wenigen Tagen berichtete. Die Gespräche sollen weit fortgeschritten sein. Auf dem deutschen Markt soll die Ratenfinanzierung eingeführt werden.

Comeback der Amazon-Kreditkarte

Doch damit nicht genug: Nach Informationen unseres Partnermediums Finanz-Szene könnte auch Santander neuer Partner für die deutsche Kreditkarte werden. Amazon arbeitet an einem Comeback. Mit einem Prozent Cashback auf Amazon-Käufe brachte das Angebot rund eine Million Kunden. Weil die Partnerschaft mit der Landesbank Berlin (LBB) auslief, endete das Programm – zunächst nur mit einem Nachfolgeprogramm der Berliner Sparkasse und mit deutlich schlechteren Konditionen.

Vor einigen Monaten tauchten erste Hinweise auf, dass Amazon noch an einer eigenen Kreditkarte arbeitet (Finance Forward berichtete). Das ist keine Überraschung, denn die Karte erfreute sich nicht nur bei Schnäppchenjägern großer Beliebtheit. Würden erneut Cashback oder andere Rabatte eingeführt, würde der Kundenstamm sicherlich schnell wieder auf eine ähnliche Größe anwachsen.


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Wer der neue Partner sein wird, war noch nicht klar. Das Berliner Bank-Fintech Solaris hatte sich das ADAC-Portfolio von der Landesbank Berlin gesichert. Bei Amazon kam es zu keiner Einigung. Auch die Deutsche Kreditbank (DKB) und Barclays sollen in Gesprächen gewesen sein. Auch der Name Santander wurde genannt, wie Finance Forward vor einigen Monaten berichtete. Die Suche soll schwierig gewesen sein, da Amazon als anspruchsvoller Partner gilt. Dabei ging es weniger um Amazons finanzielle Ansprüche, sondern vielmehr um die hohen Anforderungen an Abwicklungsgeschwindigkeit und Servicequalität. Die schwierige Suche sorgte zudem dafür, dass sich das Angebot massiv verzögerte.

Santander sucht neue Partner

Doch nun deutet zweierlei darauf hin, dass Santander den Zuschlag erhält: Zum einen das neue „Buy now, pay later“-Angebot. Nach Informationen von Finanz-Szene arbeitet der Onlinehändler bereits an der technischen Integration. Das Angebot wird wohl wieder unter der Marke Zinia starten – so heißt auch die Apple-Finanzierung. Laut Geschäftsbericht will Santander „Flaggschiff-Deals“ mit großen Tech-Unternehmen eingehen, um im Segment der Konsumentenfinanzierung weiter zu wachsen. Mit Amazon hat das Unternehmen einen zweiten umsatzstarken Partner.

Die Bank würde damit den Platz von Barclays einnehmen, die zuvor ein Ende 2020 beginnendes Finanzierungsangebot mit Amazon aufgelegt hatte. Die entsprechende deutsche Barclays-Tochter wird derzeit verkauft und geht an die österreichische Bawag.

Ein weiteres Indiz ist, dass Santander mit Zinia ins sogenannte Co-Branding-Geschäft einsteigen will, wie aus Informationen hervorgeht, die der Finanzszene vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Website, die für eine neue Kreditkarte wirbt. Auch diese soll sich an Co-Branding-Partner richten. In diesem Segment, aber auch für „Jetzt kaufen, später bezahlen“, sucht Santander derzeit laut Branchenkreisen nach großen Partnern.

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