Shell: Goldman sieht weiteres Potenzial
Nachdem Shell am Freitag in einem Update zum zweiten Quartal bekannt gab, dass man Sonderabschreibungen von zwei Milliarden Dollar vornehmen müsse und das Gashandelsgeschäft nicht mehr so gut laufe wie im ersten Quartal, gab der Aktienkurs des Energieriesen leicht nach. Die meisten Analysten sind von dieser Nachricht allerdings nicht besonders überrascht.
Goldman Sachs etwa beließ die Einstufung von Shell auf „Buy“ mit einem Kursziel von 43 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von 27 Prozent entspricht. Nach einem Zwischenbericht zum zweiten Quartal nahm Analyst Michele della Vigna in einer am Freitag veröffentlichten Studie Anpassungen seiner Schätzungen vor. Er lobte die starke operative Leistung des Ölkonzerns und sieht zusätzliches Potenzial in Form von Aktienrückkäufen im zweiten Halbjahr sowie Kostensenkungen im Jahr 2025. Die Aktie bleibt auf der „Europe Conviction List“ für besonders aussichtsreiche Werte.
Zudem hat die US-Bank JPMorgan ihre Anlageempfehlung für die Dividendenperle auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 3.500 Pence (umgerechnet 41,37 Euro) beibehalten. Die Ergebnisse entsprächen den bisherigen Erwartungen, betonte Analyst Matthew Lofting in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Er sieht die Aktie weiterhin als eine der wichtigsten Empfehlungen unter den großen Ölkonzernen. Mit ihr könnten sich Anleger besser auf konjunkturelle Schwankungen vorbereiten und vom Potenzial zur Selbstoptimierung profitieren.
Inzwischen Etwas skeptischer ist die UBS. Ihr Analyst Joshua Stone belässt die Bewertung für die Shell-Aktie auf „neutral“ mit einem Kursziel von 2.900 Pence. Der Ölkonzern habe im zweiten Quartal besser abgeschnitten, erklärte Stone in einem ersten Kommentar am Freitag. Anpassungen in einzelnen Segmenten heben sich auf und so bleibt seine Schätzung für den Reingewinn per Saldo unverändert. Er erwähnte zwar noch höher als erwartete Abschreibungen, eine völlige Überraschung sei dies jedoch nicht.
Auch DER AKTIONÄR ist weiterhin bullish für den britischen Energieriesen. Der Konzern sei gut aufgestellt, verfüge über eine gute Kostenstruktur und eine solide Bilanz. Zudem sei die Bewertung mit einem KGV von 9, einem KBV von 1,1 und einer Dividendenrendite von vier Prozent weiterhin günstig. Und auch der Chart kann sich absolut sehen lassen. Die Dividendenperle bleibt daher ein klarer Kauf (Stopp: 26,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX