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So kam die erste Staffel mit Männern bei den Zuschauern an

In der 19. Staffel geht „Germany‘s next Topmodel“ neue Wege: Erstmals durften auch Männer mitmachen – und das in einer eigenen Kategorie. Am 13. Juni gibt es dann noch eine weitere Neuerung: Heidi Klum (51) wird erstmals einen männlichen und einen weiblichen Sieger küren. Das bedeutete natürlich auch, dass ihr berühmter Spruch „Nur eine kann Germany‘s next Topmodel sein“ in den bisherigen Folgen entfiel. Wie haben die Zuschauer auf die Änderungen reagiert? Auf der Instagram-Seite der Show wurde in den letzten Wochen viel diskutiert, die Meinungen gehen weit auseinander. Das gilt auch für die Frage, ob die nächste Staffel ähnlich gestaltet werden soll…

„Noch nie eine so harmonische Saison erlebt“

Vielen Zuschauern fiel auf, dass diesmal weniger schrille Töne zu hören waren – was auf reichlich Lob stieß. „Mir gefällt die Staffel richtig gut. Kaum Gezänk und wenig Streit. Wird wenigstens nicht gezeigt“, meinte ein Zuschauer. In den vergangenen Staffeln habe man eher auf Drama und Trash gesetzt. Dass es jetzt anders sei, liege vielleicht auch an der Neuerung: „Die Männer scheinen der Stimmung zwischen ihnen gut zu tun.“ Ein weiterer Zuschauer betonte: „So eine harmonische Staffel habe ich noch nie erlebt.“ Ein weiterer fand es sehr schön zu sehen, wie gut die Kandidaten miteinander klarkamen. Angenehm fanden es viele auch, dass – anders als befürchtet – abgesehen von ein bisschen Flirten – keine Romanze zwischen ihnen im Vordergrund stand.

Doch der Mangel an Streit und Liebesspiel scheint einigen gefehlt zu haben. So finden sich viele kritische Kommentare, dass die Staffel 2024 zu langweilig gewesen sei. Selbst Ex-Kandidat Marvin de Graft (23) teilte diese Meinung in einem Interview nach seinem Ausscheiden auf Platz zwölf. Für die Kandidaten selbst sei es zwar „wirklich schön“ gewesen, dass sie „richtig verbunden“ gewesen seien, für die Show sei das aber womöglich kein Vorteil gewesen: „Ich bin ehrlich, ich gucke es seit 15 Wochen und denke mir, es ist einfach so langweilig.“

Zu wenig Debatte und zu wenig Inhalt?

Seiner Meinung nach lag das nicht nur an der Harmonie, sondern auch an etwas anderem: Im Vergleich zu früheren Staffeln seien die Shootings beispielsweise nicht so spektakulär gewesen. Er glaubt, dass die Produzenten „langsam anfangen“ wollten, um eine Staffel mit Männern anzugehen. Einige Zuschauer beklagten sich auch, dass es nicht genug packenden Model-Content gebe. „Ich hatte noch nie so wenig Lust, ‚GNTM‘ zu schauen wie dieses Jahr… Die Männer hätten so spannend sein können, vor allem bei Shootings… aber nein. Die gibt es nicht.“ Die Kritik: Es habe zu wenige Shootings, zu wenig Teachings und zu wenig Jobs gegeben. Das werfe sogar die Frage auf, ob das Budget der Sendung gekürzt worden sei. „Alles war so billig.“ Auch dass die Sendung dieses Jahr nach einem anderen Prinzip aufgebaut war als zuvor, fand Anhänger: Das Muster „Fotoshooting-Meckern-Walk-Entscheidung“ sei mittlerweile „abgenutzt“, lautete eine andere Meinung.

Ein weiteres Problem dürfte gewesen sein, dass es durch die Teilnahme der Männer viel mehr Kandidaten gab, männlich und weiblich, und die einzelnen Kandidaten deshalb nicht so viel Aufmerksamkeit erhielten. So konnten die Zuschauer die Männer und Frauen nicht so gut kennenlernen. „Es gibt einfach doppelt so viele Kandidaten und gleich viel Sendezeit“, hieß es in einem Instagram-Kommentar, während sich andere Zuschauer fragten, wer die Person hinter manchen Rausgeworfenen eigentlich war, da sie diese kaum gesehen hatten.

Während einige meinen, dass Männer das Casting-Format interessanter gemacht haben, meinen andere, dass dies dazu geführt hat, dass Frauen auf der Strecke geblieben sind. Deshalb wären separate Staffeln in Zukunft besser. Andere wiederum hoffen auf das gleiche Format im nächsten Jahr.

Eröffnungsfolge erzielte gute Einschaltquoten

Dass die männliche Potenzsteigerung zumindest zu Beginn auf großes Interesse stieß, zeigt ein Blick auf die Einschaltquoten: 2,32 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge im Februar. Danach gingen die Zahlen allerdings stark zurück. Auch das Makeover, traditionell eine besonders beliebte Folge, sahen 2,32 Millionen. Die drittletzte Folge am 6. Juni hatte 1,55 Millionen Zuschauer. Zum Vergleich: Die Folgen der 18. Staffel sahen durchschnittlich rund 1,86 Millionen Menschen ab drei Jahren.

Seit 2006 moderiert Heidi Klum „Germany‘s next Topmodel“. Die ProSieben-Show ist ein Ableger des US-Modells. Im Laufe der Jahre öffnete sich die Modelsuche einem immer breiteren Bewerberkreis. Diversität ist seit einigen Jahren das Motto. 2021 konnte mit Alex Mariah Peter (26) das erste Transgender-Model den Wettbewerb gewinnen, 2023 wurde mit Vivien Blotzki (23) das erste Curvy-Model gekürt. 2022 fiel die Altersgrenze und erstmals konkurrierten auch Frauen über 60 um den Titel. Und Heidi Klum musste ihre berühmte „Mädchen“-Gewohnheit ablegen. Im Sommer 2023 verkündete sie, für die 19. Staffel auch Männer zu casten.