Süßstoff Xylit: So ungesund und gefährlich ist Birkenzucker – Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko

Wir alle sollten weniger Zucker essen – doch die wenigsten wollen auf Süßes verzichten. Sie greifen dann zu kalorienärmeren Alternativen. Beunruhigend: Gerade diese Zuckerersatzstoffe können potenziell schwere gesundheitliche Schäden verursachen: Xylit soll sogar das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöhen.

Obwohl in der Vergangenheit immer wieder von Verdauungsproblemen und Nachteilen für das Darmmikrobiom berichtet wurde, werden Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit, Aspartam und Xylit von Experten als „allgemein unbedenklich“ eingestuft und für Menschen empfohlen, die an Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.

Herzinfarkt und Schlaganfall: Risiko durch Xylit

Diese Empfehlungen könnten nun in Frage gestellt werden: Eine neue Studie hat gezeigt, dass höhere Konzentrationen des Süßstoffs Xylitol im Blut zu einem deutlich erhöhten Risiko für schwere Herzerkrankungen und Schlaganfälle führen können – konkret war das Risiko um 57 Prozent erhöht.

Für Studienautor Dr. Marco Witkowski ist dies ein Beleg, „dass Süßstoffe nicht unbedingt die harmlose Zuckeralternative sind, für die sie oft gehalten werden.“

Der Kardiologe untersuchte im Rahmen seiner Forschung Blutproben von über 3.300 Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen und fand heraus, dass Xylit die Bildung von Blutgerinnseln fördert – und dadurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Der Konsum von Xylitol kann zusätzliche Gesundheitsrisiken bergen, insbesondere für Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken. Es ist wichtig, dass sich die Verbraucher dieser Risiken bewusst sind und ihren Konsum dieser Süßstoffe überdenken.


Marco Witkowski
Deutsches Herzzentrum der Charité Berlin

Xylit: beliebt und empfohlen – bisher

Unter den Zuckeraustauschstoffen gilt Xylit (Birkenzucker) als relativ natürlich, da es natürlicherweise in Obst, Beeren und Gemüse vorkommt und auch vom Körper selbst hergestellt werden kann. Darüber hinaus wurde in einigen Studien eine karieshemmende Wirkung von Xylit nachgewiesen.

Daher wird der Süßstoff nicht nur als Zuckerersatz, sondern auch als Mittel gegen Karies beworben, beispielsweise als Zusatz zu Zahnpasten, Lutschtabletten oder Kaugummis.

Welche Lebensmittel enthalten Xylit?

Xylitol findet sich unter der Bezeichnung E967 in zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten, aber auch in Diabetiker- oder Diätprodukten wie Schokolade, Keksen, Kuchen oder Joghurt.

Achtung: Gefahr für Tiere

Besonders gefährlich ist Xylitol auch für Hunde und Kaninchen. Bei Hunden führt bereits die Aufnahme von wenigen Milligramm – etwa beim Auslecken eines Joghurtbechers – nach etwa 10 bis 30 Minuten zu einer überhöhten Insulinausschüttung und damit zu einem lebensgefährlichen Abfall des Blutzuckerspiegels.

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