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VW investiert 60 Milliarden Euro in neue Verbrennermotoren

Dass die Elektromobilität in einer tiefen Krise steckt, ist kein Geheimnis – die verfügbaren Elektroautos sind zu teuer und die staatlichen Förderungen zu gering. Autos mit Verbrennungsmotoren boomen dagegen, wie die aktuellen Zulassungszahlen zeigen. Die großen Hersteller passen ihre Strategien nach und nach an und revidieren ihre ambitionierten Ziele, in zehn Jahren nur noch Elektroautos zu verkaufen.

Zwei Drittel Elektro, ein Drittel Verbrennungsmotor

Der Volkswagen-Konzern gehört seit der Entwicklung des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB), auf dem die meisten Elektroautos des Konzerns basieren, zu den entschiedensten Verfechtern der Elektromobilität. Im vergangenen Jahr gingen die Wolfsburger davon aus, dass bis 2030 rund 80 Prozent aller Neuwagen in Europa elektrisch sein werden. Der Konzern plant, in die Entwicklung künftiger Elektroautos gigantische 120 Milliarden Euro zu investieren.

Doch der Verkauf von VW ID.3, ID.4, Audi Q5 und Škoda Enyaq läuft seitdem schleppend. Die betroffenen Werke mussten immer wieder die Produktion stoppen und Händler ihre MEB-Modelle mit extremen Rabatten abstoßen. Zudem sollen die günstigen Modelle rund um den ID.2 erst 2025/2026 auf den Markt kommen. Im laufenden Jahr 2024 rechnet die Konzernführung mit der höchsten Investitionsquote (13,5 bis 14,5 Prozent) während der Mobilitätswende. Darin sind auch Mittel für neue Verbrenner enthalten.

„Verbrennerautos wettbewerbsfähig halten“

Geleitet werden die riesigen Entwicklungsbudgets von Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz. Bei einer Veranstaltung der Reuters-Kollegen in München erläuterte er die Entwicklungsmittel. Von den für 2028 vorgesehenen 180 Milliarden Euro sollen rund 120 Milliarden in die Elektrifizierung und Digitalisierung der Produktpalette fließen. Gleichzeitig wolle Volkswagen aber auch die Verbrenner-Fahrzeuge in der Übergangsphase wettbewerbsfähig halten.

Insgesamt sollen 60 Milliarden Euro investiert werden, um „Verbrennerautos auch künftig konkurrenzfähig zu halten“. Diese gewaltige Summe verschafft dem Wolfsburger Konzern – zu dem auch die Marken Porsche, Lamborghini und Bentley gehören – genügend Flexibilität, um sich auch künftig den Herausforderungen am Markt zu stellen. Vorstandschef Oliver Blume hatte sich zuletzt für die Beibehaltung des Verbrennerverbots ab 2035 ausgesprochen (siehe Galerie).

Eindeutig ElektroautoVerbrennungsmotor! Ganz einfach!

Der Volkswagen-Konzern investiert bis 2028 rund 180 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Ein Drittel davon – 60 Milliarden Euro – fließt in die Weiterentwicklung klassischer Verbrennungsmotoren. Volkswagen, Audi und Co. greifen damit auf das zurück, was VW-Chef Oliver Blume als „alte Technik“ bezeichnet.