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Warum der Vermisstenfall Arian nicht bei Aktenzeichen XY gezeigt wurde – Polizeisprecher erklärt interne Absprachen

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Auch bei Aktenzeichen XY sollte die verschwundene Arian diesmal kein Thema sein. Nach dem Angebot der Produzenten der Sendung könnte es aber bald dazu kommen.

Bremervörde – Sechs Wochen Notstand liegen hinter den Angehörigen und Freunden, aber auch hinter den vielen Einsatzkräften und Helfern des vermissten Arian und seiner Familie. Der Sechsjährige aus Elm-Bremervörde wird seit dem 22. April vermisst.

Trotz der kreativen und umfangreichen Suche der Polizei, bei der sie unter anderem Luftballons, Süßigkeiten und Feuerwerk einsetzte, um den autistischen Jungen anzulocken, war sie erfolglos. Arian reagiert offenbar nicht auf Anrufe.

Vermisstenfall Arian erneut nicht bei Aktenzeichen XY

Nach einer Woche Sucharbeit änderten die Ermittler ihr Vorgehen. Statt der personalintensiven Großeinsätze mit bis zu 1.200 Fahndern wurde eine fünfköpfige „Arian Investigation Group“ eingerichtet. Diese geht seither allen Hinweisen nach und führt nur noch gezielte Suchaktionen durch. Leider blieben diese erfolglos. Die Ungewissheit über das Schicksal von Arian bleibt.

Die Ermittler haben vieles versucht. Eine Möglichkeit haben sie bisher allerdings außer Acht gelassen: die ZDF-Krimiserie Referenznummer XYdie von einem Millionenpublikum gesehen wird. Auch am vergangenen Mittwoch (5. Juni) gab es keinen Bericht über Arian, obwohl dieser mit zahlreichen neuen Hinweisen potenziell über fünf Millionen Zuschauer hätte erreichen können. Der ehemalige Polizist und Kriminalprofessor Christian Matzdorf sagte einmal bei IPPEN.MEDIA im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall Rebecca Reuschdass selbst der kleinste Hinweis „einen Dominoeffekt auslösen“ könne. Dieses Prinzip könne auch im arianischen Fall gelten.

Auf unsere Anfrage hin machte die Chefredakteurin von Aktenzeichen XY, Ina-Maria Reize-Wildemann, der Polizei ein konkretes Angebot: „Der Fall Arian steht nicht auf unserer Agenda. Vielleicht startet die Polizei zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alle Hinweise aufgearbeitet sind, noch einmal eine Aufklärungsinitiative. Wenn die Polizei unsere Hilfe wünscht und braucht, sind wir selbstverständlich sofort zur Stelle.“

Arian bei Aktenzeichen XY? Polizei könnte Veröffentlichung verlangen

Die Polizei teilte unserer Redaktion nun mit, dass sie dieses Angebot prüft. Der Sprecher der Rotenburger Polizei, Heiner van der Werp, sagte IPPEN.MEDIA mit: „Das Ermittlungsteam Arian hat bisher zahlreiche Hinweise erhalten. Das Ermittlungsteam hat intern entschieden, diese zunächst prioritär abzuarbeiten. Anschließend behält sich die Gruppe vor, auf Aktenzeichen XY zuzugehen und gegebenenfalls um eine Veröffentlichung in der Sendung zu bitten. Über diese Möglichkeit wird seit Beginn der Fahndung laufend intern kommuniziert.“

Aktenzeichen habe allerdings bislang keinen Kontakt zur Polizei aufgenommen, sagte Heiner van der Werp. Ob der Fall Arian, der in der Öffentlichkeit auf großes Interesse stößt, in der Juli-Sendung thematisiert wird, bleibt nun abzuwarten.

Kein Beitrag zum Vermisstenfall Arian in der Aktenzeichen-Sendung im Juni: Moderator Rudi Cerne.
Kein Beitrag zum Vermisstenfall Arian in der Aktenzeichen-Sendung im Juni: Moderator Rudi Cerne. © dpa/Polizei

Auf Nachfrage wollte Van der Werp keine neuen Erkenntnisse oder Hinweise im Vermisstenfall verraten. Fest steht, dass die letzte Suchaktion schon eine Weile her ist und das Ermittlungsteam rund um Arian ursprünglich nur für zwei Monate eingerichtet wurde. Ob die Arbeit über den Juni hinaus fortgesetzt werde, „hängt vom Stand der Ermittlungen ab“, so der Polizeisprecher. Spannend bleibt in diesem Zusammenhang auch eine Theorie zum Sandmann. Ob Arian wegen der TV-Sendung tatsächlich aus seinem Elternhaus weggelaufen ist, weiß die Polizei allerdings nicht.