„Wirtschaftliche Gründe!“: Dilly beendet langjährige Zusammenarbeit mit 1860

VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (SAMPICS)

Was db24 bereits am Sonntag andeutete, ist nun Realität: Hotelier Horst Dilly und 1860 München gehen ab sofort getrennte Wege. Das gab der Verein am Montagnachmittag bekannt.

In einer Stellungnahme wird Dilly mit den Worten zitiert: „Wir haben es immer geliebt, die Lions bei uns im Haus zu haben. Die Spieler und Verantwortlichen sind uns richtig ans Herz gewachsen, aber leider können wir die Partnerschaft nicht weiterführen. In den ersten Jahren hatten wir sehr viele Lions-Fans in Windischgarsten, aber nach den ersten drei Jahren und unserer Vertragsverlängerung hat sich das geändert. In den letzten drei Trainingslagern hatten wir deutlich weniger Lions-Fans in der Stadt und bei den Testspielen. Insbesondere bei den diesjährigen Testspielen gegen Linz und Straßburg waren nur wenige Fans da. Daher müssen wir aus wirtschaftlichen Gründen sagen, dass es leider nicht mehr möglich ist.“ Genau das war sehr auffällig: 1860 zieht nicht mehr die Art von Leuten an, die sich Dilly und der örtliche Tourismusverband wünschen. Ein Trainingslager auf diesem Niveau ist rund 50.000 Euro wert. Für Dilly soll es in der Vergangenheit ein Break-Even-Deal gewesen sein.

Dilly weiter: „Wir bleiben dennoch Lions-Fans und drücken der Mannschaft um den sympathischen Argirios Giannikis die Daumen, dass sie ihre Ziele erreicht. Einmal ein Löwe, immer ein Löwe!“

Ein 180-Grad-Kurswechsel. Als die Löwen vor über einer Woche im Dilly eincheckten, war der Hotelier noch optimistisch, dass die Zusammenarbeit weitergehen kann. „Wir sind stolz, dass die Sechzger bereits zum sechsten Mal bei uns übernachten. Für mich ist 1860 nach wie vor eine große deutsche Fußballmarke. Wir sind sehr zufrieden, aber was mir noch wichtiger ist: Auch den Löwen gefällt es hier und sie freuen sich, dass wir diese Partnerschaft fortsetzen. Die Österreicher mögen 1860 München – schon allein wegen der großen Tradition. Da gibt es eine Verbindung: Peter Pacult, Harald Cerny oder Martin Stranzl…“

Auch deshalb reiste Finanzvorstand Oliver Müller für acht Tage nach Windischgarsten, um das Thema erfolgreich anzugehen. Nun ist er mit einer Absage nach München-Giesing zurückgekehrt. „Wir hatten im Dilly Resort hervorragende Bedingungen, die Mannschaft und der Betreuerstab haben sich sehr wohlgefühlt“, wird Müller in der Vereinsmitteilung zitiert: „Horst Dilly und ich haben im Lauf der Zeit gute und offene Gespräche geführt, aber wir akzeptieren die Entscheidung von Horst und der Familie Dilly selbstverständlich. Wir sagen Danke für sechs tolle Jahre und wünschen der Familie Dilly und allen Mitarbeitern für die Zukunft nur das Beste.“

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