Der 27-jährige Kwadwo Duah nutzt die EURO als Sprungbrett und möchte sich in Deutschland ins Rampenlicht rücken.
Kwadwo Duah war neben Michel Aebischer Murat Yakins erster überraschender Spieler im EM-Auftaktspiel der Schweiz gegen Ungarn. Und der Stürmer von Ludogorets Razgrad war auch der Spieler, der dem Team mit dem 1:0-Sieg gegen die Ungarn einen perfekten Start bescherte. Der Lauf der Schweizer konnte bislang weder von Schottland, Deutschland noch Italien gestoppt werden.
Nun trifft die Nationalmannschaft im Viertelfinale auf England. Für Duah, der sich am Mittwoch der Presse stellte, ist dies keine alltägliche Begegnung. Das liegt aber vor allem an den englischen Medienleuten, die ihn aufgrund seines Geburtsortes London fast adoptieren wollen. Duah hingegen spielt es herunter: „Ich fühle eigentlich keine besondere Verbindung mehr zu England. Meine Eltern lebten dort, als ich geboren wurde, aber wir kamen in die Schweiz, als ich 2 Jahre alt war.“
Eines bleibt jedoch bestehen: Der bullige Stürmer war der erste in England geborene Spieler, der bei der laufenden EM ein Tor erzielte. Für Chelsea-Fan Duah, der die Premier League aufmerksam verfolgt, ist das aber alles. „Ich bin dort geboren, ich kenne den englischen Fußball – und das ist alles.“
Für seine Karriere soll das aber nicht gelten. Er selbst hat bereits gemerkt, dass das Tor bei der EM seine Zukunft nachhaltig beeinflussen könnte. „Damit konnte ich den Leuten zeigen, dass ich Tore schießen kann. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich die EM nicht als Sprungbrett sehe; das ist in meinem Hinterkopf. Ich habe immer davon geträumt, in einer Top-5-Liga zu spielen, am liebsten in Italien.“ Aber das ist noch Zukunftsmusik. Während des Turniers will Duah davon nichts hören.
Bei der EURO ist England die nächste Wahl. Der Stürmer, der zuletzt immer für Breel Embolo eingewechselt wurde, rechnet allerdings nicht damit, dass die „Three Lions“ die Schweiz unterschätzen. „Gegen Italien waren wir immerhin ganz gut. Jetzt wollen wir gegen England zeigen, was wir draufhaben. Und dann sehen wir, was dabei herauskommt.“
Dasselbe gilt für Duah. Nach Stationen in der Schweiz, der 2. Bundesliga und nun in Bulgarien scheint sein Traum von einer Top-5-Liga realistischer denn je.