Herford: Zwei Explosionen! Sind noch Menschen im brennenden Haus?

Herford (NRW) – [–>Gewaltige Explosionen in der 67 000-Einwohner-Stadt! Die „Stevia“-Bar steht in Flammen. Zwei massive Detonationen hatten kurz nach 11 Uhr das Areal rund um die Steinstraße erschüttert, sogar Gullydeckel flogen aus der Verankerung.

Feuerwehr und Polizei sind mit einem Großaufgebot von über 150 Einsatzkräften vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen gab es keine Verletzten, aber ein Mann soll vom Tatort in der Innnenstadt geflüchtet sein. Ermittler prüfen, ob es sich um einen Brandanschlag handelt, die Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter läuft in Nordrhein-Westfalen auf Hochtouren.

Das Wohn- und Geschäftsgebäude brannte vollkommen aus

Das Wohn- und Geschäftsgebäude brannte vollkommen aus

Foto: Christian Müller/Westfalennews

Polizei prüft möglichen Anschlag

Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über der Einsatzstelle, sucht offenbar nach einem Tatverdächtigen. Nach BILD-Informationen prüft die Polizei einen möglichen Anschlag, hat eine Ermittlungskommission eingerichtet.

Auch am späten Nachmittag konnten Tote oder Verletzte nicht völlig ausgeschlossen werden. Die neun in dem Wohn- und Geschäftsgebäude gemeldeten neun Personen wurden zwar inzwischen alle unversehrt angetroffen, aber: „Für die Einsatzkräfte ist es momentan noch unmöglich, das Gebäude zu betreten“, so ein Polizeisprecher zu BILD.

Haus ist einsturzgefährdet

Das Haus ist einsturzgefährdet, das THW muss das Dach abreißen, bevor sich Ermittler ins Innere begeben können. Sie sind aber zuversichtlich, dass keine Menschen zu Schaden kamen: „Momentan gehen wir von keinen Verletzten aus.“

So sah es vor den Explosionen in der „Stevia“-Bar aus

Foto: Nicelocal

Die Bar, die neben Cocktails und Bier auch Sportübertragungen, Darts, Karaoke-Partys und Beer Pong anbot, brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Polizei bittet um Hinweise auf verdächtige Gegenstände oder Personen

Um 14.58 Uhr teilte das Polizeipräsidium Bielefeld mit: „Die Bielefelder Polizei hat den Einsatz übernommen, hat alle verfügbaren Kräfte in den Einsatzraum entsandt und ermittelt in alle Richtungen. Der angrenzende Platz Gänsemarkt wurde geräumt, der Einsatzraum ist weiträumig abgesperrt.“ Sprecherin Sonja Rehmert mahnt die Menschen in Herford: „Bitte folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte vor Ort. Meiden Sie den Einsatzort, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.“

Die Polizei sah die Lage da immer noch nicht als gesichert an: „Wir bitten, uns sofort über verdächtige Gegenstände und Personen zu informieren. Wir gehen jedem Hinweis nach, der mit dem Brand in Verbindung stehen könnte.“

SEK stand für Zugriff bereit

Bewaffnete Elitepolizisten in der Nähe des Tatorts

Foto: Christian Müller/Westfalennews

Außerdem bestätigte die Polizei, dass kurz nach den Detonationen starker Benzin-Geruch rund um die Bar wahrzunehmen war. Damit verdichten sich die Hinweise auf Brandstiftung beziehungsweise einen Anschlag. Für den Fall, dass ein Täter ermittelt und ein Zugriff ausgeführt werden kann, stand auch ein Spezialeinsatzkommando bereit. Es zog am Nachmittag wieder ab.

SEK-Beamte sahen sich auch im Bahnhof Herford um

Foto: Christian Müller/Westfalennews

Dafür wurden starke Kräfte der Bereitschaftspolizei und Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten in Stellung gebracht.

Gullydeckel flogen durch die Luft, Wasser schoss aus Toiletten

Der Feuerwehr-Einsatzleiter gab am frühen Abend weitere Details bekannt. Sie zeigten, dass nicht nur die Menschen im abgebrannten Haus in großer Gefahr waren. Der Detonationsdruck verbreitete sich so heftig durch die Kanalisation, dass in umliegenden Gebäuden Wasser aus den Toiletten schoss.

Und in den Straßen wurden 15 Gullydeckel in die Luft geschleudert. Der Feuerwehrmann: „Treffen sie einen Menschen, kann er schwer verletzt oder getötet werden.“

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