Leichtathletik-EM: Hudson sorgt für Speerwurf-Sensation
„Unglaublich. Ich habe davon geträumt, irgendwann in meinem Leben eine Medaille zu gewinnen, aber ich hätte nie gedacht, dass ich einmal ganz oben auf dem Siegerpodest stehen würde“, sagte Hudson. Sie sei zwar die Jahresbeste Europas, aber das sei auf dem Papier und nicht im wahren Leben. „Die anderen können das genauso gut, ich habe es heute geschafft. Vielleicht habe ich am meisten an mich geglaubt und es richtig gemacht.“
Erst am 22. Mai hatte Hudson in Eisenstadt ihren österreichischen Rekord auf 66,06 Meter verbessert, in Rom war sie mit 60,15 Metern als Fünfte ins EM-Finale der besten Zwölf eingezogen und hatte damit ihre eigenen Erwartungen übertroffen. Hudsons bisher bestes Ergebnis bei Meisterschaften war ein fünfter Platz (62,92 m) bei der WM im vergangenen August in Budapest.
Hudson holt EM-Gold
Speerwerferin Victoria Hudson hat bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom die Goldmedaille gewonnen. Die Österreicherin gewann das Finale mit ihrem ersten Wurf auf 64,62 Meter. Zweite wurde die Serbin Adriana Vilagos. Für Österreich ist es erst die dritte Goldmedaille bei einer Freiluft-EM.
Vorausgegangen war Anfang 2023 ein Trainerwechsel zu Gregor Högler, der Hudson bereits zu ihrer Juniorenzeit trainiert hatte. Högler war selbst Olympia-Teilnehmer in Sydney 2000 und ist bis heute heimischer Speerwurf-Rekordhalter mit 84,03 Metern (1999). Ihm gelingt der Spagat als Coach von Hudson und Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, der in Rom die Silbermedaille gewann.
Insgesamt holte Hudson für Österreich die dritte Goldmedaille bei einer Freiluft-EM nach Liese Prokop im Fünfkampf (1969) und Ilona Gusenbauer im Hochsprung (1971). Vor Hudson hatte nur Herma Bauma eine EM-Medaille im Speerwurf gewonnen, vor 74 Jahren in Brüssel Silber. Am Mittwoch (22.26 Uhr, live in ORF Sport +) tritt ÖLV-Läufer Raphael Pallitsch als Außenseiter im 1.500-Meter-Finale an.
Staffellauf der Frauen stellt Rekord auf
Den Einzug ins Finale am Dienstag verpasste hingegen Österreichs Damen-4×100-m-Staffel. Mit einer Zeit von 43,84 Sekunden verbesserte das ÖLV-Quartett (Isabel Posch, Magdalena Lindner, Karin Strametz, Viktoria Willhuber) den Landesrekord um 0,34 Sekunden. Insgesamt belegten sie Platz 12 von 16 Teams, acht qualifizierten sich für das Finale.
Damen-Staffel mit Rekordzeit
Österreichs Damen-Staffel hat trotz Rekordzeit über 4 x 100 m das EM-Finale nicht erreicht.
„Wenn man sich die Zwischenzeiten anschaut, muss ich sagen, dass alle Mädels richtig gut gelaufen sind. Von den Einzelleistungen her war das im Vergleich zu den World Relays auf den Bahamas schon ein großer Schritt nach vorne“, sagte Staffel-Bundestrainer Philipp Unfried, der sich auch über die „wirklich guten Übergaben“ freute.