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NBA-Finale: Was die Dallas Mavericks in Spiel 2 besser machen wollen

Die Dallas Mavericks konnten im Auftaktspiel der NBA Finals in Boston kein Land sehen. Für Spiel 2 hat Mavs-Trainer Jason Kidd schon einen Ansatz im Kopf, um es besser zu machen. Einfach wird es aber nicht.

Eine der wichtigsten Fragen vor dem Start der NBA-Finals: Wie würde Boston Luka Doncic (links) verteidigen? Die Celtics versuchten es in Spiel 1 ohne Double - mit Erfolg.

Eine der wichtigsten Fragen vor dem Start der NBA-Finals: Wie würde Boston Luka Doncic (links) verteidigen? Die Celtics versuchten es in Spiel 1 ohne Double – mit Erfolg.
NBAE über Getty Images

89 Punkte – die Dallas Mavericks hatten in den Playoffs bisher immer mehr Punkte erzielt. Das war Teil eins der schwachen Offensivleistung der Mavs in Spiel 1 der NBA-Finals. Teil zwei: neun Assists – laut StatMuse In der Geschichte der NBA-Finals gab es nur zwei Fälle, in denen ein Team weniger Assists verteilte (5 Assists der Celtics in Spiel 4 der Finals von 1960 und 8 Assists der Knicks in Spiel 2 der Finals von 1999).

Selbst Luka Doncic, der Superstar der Mavs, der seine Mitspieler sonst wie kein Zweiter einzusetzen weiß, blieb beim 89:107-Sieg am Freitagabend diesbezüglich wirkungslos. Dem Slowenen gelang lediglich ein Assist. Für ihn persönlich stellt diese Statistik einen Tiefpunkt seiner bisherigen Playoff-Karriere dar.

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„Sie haben meist eins gegen eins verteidigt“, erklärte Doncic, warum die Celtics-Abwehr die Gäste aus Texas ausschaltete. Doncic zieht meist mehrere Verteidiger auf sich, und die Verteidigung muss Hilfe schicken, wenn er seinen ersten Verteidiger austanzt – oder von Beginn an verdoppelt. Boston tat das aber nicht, schickte nur einen Verteidiger, meist Jaylen Brown, zu Doncic. Und blieb so dicht am übrigen Gegner dran.

Der Guard erzielte selbst 30 Punkte, der Rest des Teams blieb jedoch blass. Die gefürchteten Alley-Oop-Pässe in die Center, eine bewährte Methode der Mavs in den vergangenen Playoff-Runden, waren nicht möglich. Die Schützen in den Ecken waren selten frei. „Sie schicken nicht viel Hilfe. Das ist der Grund“, sagte Doncic.

Celtics nehmen auch Irving aus dem Spiel

Celtics-Trainer Joe Mazzulla sah „einfach eine großartige individuelle Verteidigung“ seines Teams, die seiner Meinung nach der Schlüssel zum klaren Sieg war. „Jeder muss die Herausforderung annehmen, diese Jungs zu verteidigen. Sie sind ein großartiges Team und setzen einen mit ihren Scoring-Qualitäten unter großen Druck. Jeder muss seinen Gegner persönlich nehmen und ein Gefühl der Ehre empfinden.“



Noch weniger ins Gewicht fiel in der Offensive Doncics Co-Star Kyrie Irving. Der Ex-Celt wurde meist eins gegen eins von Jrue Holiday verteidigt, der sechsmalige All-Defensive Guard der Celtics hielt Irving bei zwölf Punkten und 6/19 aus dem Feld – sowie zwei Assists.

„Der Ball muss sich für uns ein bisschen besser bewegen“, analysierte Irving. „Das fängt bei mir an, ich muss das Tempo hochhalten, einfache Würfe kreieren und mich an das anpassen, was Boston uns entgegenwirft.“ Das heißt, wir müssen die Einzelduelle häufiger gewinnen, um selbst zu punkten oder den Gegner zur Hilfe zu zwingen und so Platz für unsere Mitspieler zu schaffen.

Schachspiel auf dem Parkett

Dem stimmte Headcoach Jason Kidd zu. „Wir müssen den Ball bewegen“, forderte er. „Der Ball blieb zu oft in den Händen eines Einzelnen hängen. In Spiel 2 werden wir besser sein.“ Doch Bostons Defense ist kein Zuckerschlecken, sie war in der regulären Saison die zweitbeste der gesamten NBA. Sowohl individuell als auch als Team war sie auf einem sehr hohen Niveau.

Irving ist sich deshalb sicher: „Das ist eine unterhaltsame Serie. Und sie wird unterhaltsam bleiben. Es ist eine Art Schachspiel, das da gespielt wird.“ Die erste Runde ging an die Celtics, Runde zwei ist für die Nacht von Montag (2.00 Uhr deutscher Zeit) angesetzt.