Blog

Sorge um Ausgang der Europawahl: Jetzt mischen sich die Altpräsidenten ein! | Politik

Es ist ein seltener Appell in Einmütigkeit an 64 Millionen Wahlberechtigte in Deutschland!

Die Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck (84), Horst Köhler (81) und Christian Wulff (64) richten sich in einem gemeinsamen Kommuniqué (liegt BILD exklusiv vor) an alle Bürger dieses Landes.

Darin schreiben die früheren Präsidenten: „Gehen Sie am 9. Juni wählen! Denn Ihre Stimme zählt für unsere gemeinsame Zukunft in Europa.“

Meldet sich nur noch selten zu Wort: Horst Köhler war von 2000 bis 2004 beim Internationalen Währungsfonds

Meldet sich nur noch selten zu Wort: Horst Köhler war von 2000 bis 2004 beim Internationalen Währungsfonds

Foto: picture alliance/dpa

Aus Sicht der Ex-Staatsspitzen steht bei der Europa-Wahl am kommenden Sonntag „viel auf dem Spiel“. Sie schreiben: „Es geht um nicht weniger als um die Sicherung von Frieden, die Verteidigung unserer Freiheit und um Wohlstand für die Generationen von heute und morgen.“

Die heutige Welt sei eine „Welt im Umbruch, in der viele Gewissheiten in Frage stehen“. Doch Köhler, Wulff und Gauck sind überzeugt: „Fundament und Richtschnur auf der Suche nach tragfähigen Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen bleiben Europas Werte.“

Die Ex-Präsidenten nennen hier „Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“.

Der finale Appell des Schreibens: „Verteidigen Sie diese Werte mit Ihrer Stimme. Für sie lohnt es, sich stark zu machen.“

Bis heute begehrter Talk-Gast: Christian Wulff, hier in der ARD-Sendung „Maischberger“ 2023

Bis heute begehrter Talk-Gast: Christian Wulff, hier in der ARD-Sendung „Maischberger“ 2023

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Solche gemeinsamen Erklärungen früherer Präsidenten sind eine absolute Seltenheit – und werden deshalb umso stärker beachtet.

Gauck, Wulff und Köhler treibt die Sorge um, dass zu wenig Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Laut einer für den „Stern“ durchgeführten Umfrage lässt ein Großteil der deutschen Bevölkerung die Europawahl kalt. 52 Prozent der Befragten sagten, sie hätten ein „wenig starkes“ oder gar kein Interesse an der Wahl. Nur 48 Prozent interessieren sich stark oder sogar sehr stark für die Abstimmung, die am 9. Juni über das Schicksal Europas entscheiden kann.

Denn rechtspopulistische Parteien sind in vielen EU-Mitgliedsstaaten auf dem Vormarsch.