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Stand: 10.06.2024 11:45 Uhr

Eine Kaltfront bringt am Montag kühle Meeresluft aus Nordwesten.

Bei der Schafkälte handelt es sich um eine sogenannte Wetternorm. In etwa 9 von 10 Jahren kommt es hierzulande Mitte Juni zu einem Kaltlufteinbruch, wodurch den frisch geschorenen Schafen das wärmende Fell fehlt.

Wenn ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien einem Hochdruckgebiet über dem Atlantik gegenübersteht, kann zwischen diesen Druckgebieten kalte Luft von der Nordsee weit nach Süden strömen. Statistischen Untersuchungen zufolge trat der Kälteeinbruch im Zeitraum zwischen 1881 und 1947 jedes Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 89 Prozent auf. Aber auch in den letzten rund 25 Jahren gab es – mit Ausnahme des Jahres 2003, das vielen wegen seines extrem heißen Sommers in Erinnerung geblieben ist – im Juni meist einen deutlichen Temperaturabfall.

Zwar können auch zu anderen Jahreszeiten Nordwinde auftreten, derzeit ist der Kontrast zwischen der noch kühlen Nordsee und den bereits warmen Landmassen Südeuropas und Afrikas aufgrund der langsameren Erwärmung der Gewässer jedoch sehr ausgeprägt. Kommt die Luft aus südlicher Richtung, können bereits erste sommerliche Hitzewellen mit heftigen Gewittern auftreten. Dreht die Strömung auf Nord, kann es in ungünstigen Lagen bei länger anhaltendem Aufklaren des Himmels sogar wieder zu Bodenfrost kommen.

Aktuell erreichen deutlich kühlere Luftmassen vom Nordatlantik Deutschland. Vor allem in der Nordwesthälfte wird es am Montag deutlich kühler als bisher, die Temperaturen erreichen nur noch 13 bis 15 Grad. In ungünstigen Lagen der westlichen Mittelgebirgstäler im Sauerland und der Eifel sind bei länger anhaltendem Aufklaren in den kommenden Tagen sogar Bodenfrost nicht auszuschließen. Im Südosten fällt die kühle Witterung gemäßigter aus, die Höchsttemperaturen liegen zwischen 20 und 23 Grad.

Neben der kalten Witterung sind die Hundstage, hochsommerliche Hitzewellen Ende Juli und Anfang August, ausgeprägte Wettermuster. Auch der Altweibersommer Ende September ist mit etwa 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit jedes Jahr aufgetreten. Die Gründe für dieses regelmäßige Verhalten sind noch unklar. Man vermutet, dass langperiodische Schwingungsprozesse in den höheren Schichten der Atmosphäre dafür verantwortlich sind. Allerdings wurde dies in den letzten Jahrzehnten kaum erforscht, so dass leider noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.

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