Im Fokus standen dann die anderen Teilnehmer – und einer ganz besonders: Magnus Ditlev gewann zum dritten Mal nacheinander den traditionsreichen Wettbewerb und unterbot damit seine Weltbestzeit vom vergangenen Jahr noch einmal. Der 26 Jahre alte Däne kam nach inoffiziellen 7:23:24 Stunden ins Ziel. Bester Deutscher wurde Jan Stratmann in 7:38:57 Stunden auf Platz vier.
Anne Haug gewinnt
2023 hatte der fast zwei Meter große Däne in 7:24:40 Stunden gewonnen. Zwar war der Norweger Kristian Blummenfelt 2021 beim Ironman Mexiko nach 7:21:12 Stunden ins Ziel gekommen, wegen der starken Strömung wird die Zeit aber in der Szene nicht als Rekord anerkannt.
Auch im Rennen der Frauen wurde der Rekord eingestellt: Anne Haug hat zum dritten Mal in ihrer Karriere das Rennen in Roth gewonnen und die ein Jahr alte Weltbestzeit eindrucksvoll unterboten. Die 41 Jahre alte Bayreutherin, die nach einem krankheitsbedingt schweren Saisonbeginn erst am Montag für ihr Heimrennen nachgemeldet hatte, gewann den Klassiker in inoffiziellen 8:02:38 Stunden.
Patrick Lange hingegen wurde beim Start des 3,8 Kilometer langen Schwimmens im Main-Donau-Kanal getreten, wie Rennleiter Felix Walchshöfer und Trainer Björn Geesmann dem Bayerischen Rundfunk erklärten. Der 37 Jahre alte zweimalige Ironman-Weltmeister aus Hessen hatte bereits in der ersten Wechselzone sichtlich Schmerzen.
Er kam weiter weg aus dem Wasser als erwartet und hielt sich sogar die Hände an die unteren Rippen, wobei er vor Schmerzen schrie. „Die Rippe ist nicht gebrochen, sie ist ’nur‘ geprellt“, schrieb Lange später. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut.
„Er leidet definitiv“
Er stieg aufs Rad, doch die Schmerzen waren zu groß. Er hatte Mühe, die Aeroposition zu halten, griff sich immer wieder an die verletzte Stelle und schüttelte den Kopf, bevor er auf der 180 Kilometer langen Radstrecke vorzeitig aufgeben musste. „Sobald er sich auch nur ein bisschen bewegt, ist die Dramatik am größten“, sagte der Coach. Noch größer als die körperlichen seien die seelischen Schmerzen durch das frühe Ausscheiden, sagte Geesmann. „Er leidet definitiv. Das ist etwas, was heute nicht gebraucht wurde.“
Seine großen Laufstärken konnte der deutsche Triathlon-Star im Abschlussmarathon nicht mehr ausspielen, für die 42,2 Kilometer hatte er sich eine Zielzeit von unter 2:30 Stunden vorgenommen.
„Das ist eine herbe Niederlage“, sagte Lange später im Zielraum der Triathlon-Arena in Roth. „Es schmerzt natürlich doppelt, bei meinem Lieblingsrennen nicht meine volle Leistung abrufen zu können.“ Das zu verarbeiten, werde einige Tage dauern, sagte Lange, für den als nächstes noch der Ironman Frankfurt am 18. August und im Oktober die Weltmeisterschaften auf Hawaii auf dem Programm stehen, bei denen er bereits zweimal den Titel holte.
Was Roth betrifft, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er im nächsten Jahr wieder antritt. „Wir werden sehen, aber ich bin ziemlich sicher, dass er es tun wird“, sagte Lange dem Bayerischen Rundfunk.