Vermisste Valeriia aus Döbeln: Polizei findet Leiche nach fünf Stunden
Döbeln (Sachsen) – [–>Dienstagmorgen gegen 9.30 Uhr: 400 Polizisten durchforsten mit langen weißen Stöcken ein dichtes Waldgebiet bei Döbeln. Fieberhaft suchen die Einsatzkräfte nach Valeriia. Die Neunjährige ist seit acht Tagen spurlos verschwunden.
Nach fünf Stunden Suche der schreckliche Fund: Ein Polizist entdeckte gegen 14.30 Uhr in dem Gebiet um die sogenannten „Knollensteine“ nahe des Döbelner Ortsteils Hermsdorf (Sachsen) eine Leiche – etwa drei Kilometer von Valeriias elterlicher Wohnung entfernt. Dort war bislang kaum gesucht worden.
Am Dienstag fand die bislang größte und intensivste Such-Aktion nach Valeriia in dem Gebiet statt. Zuvor hatten sich Zeugen gemeldet, die Hilferufe in dem dichten Waldstück gehört haben wollen. Um den Hinweisen nachzugehen, wurde der Such-Radius auf das Gebiet der „Knollensteine“ ausgeweitet.
Ob es sich bei der Leiche um das ukrainische Mädchen handelt, konnte die Polizei bislang nicht bestätigen „Es wird derzeit geprüft, ob es sich bei der verstorbenen Person um das bis dato gesuchte neunjährige Mädchen aus Döbeln handelt“, sagte ein Sprecher der Polizei auf BILD-Anfrage. „Priorität hat für uns zunächst die Spurensicherung am Fundort der Leiche.“
Die Ermittlungen am und um den Tatort werden aller Voraussicht nach noch bis in die Nacht andauern. Dafür wurde der Fundort, der an einer Durchgangsstraße liegt, weiträumig abgesperrt. Für Mittwochmittag hat die Polizei eine Pressekonferenz angekündigt.
Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (43, CDU) sagte nach dem Leichenfund zu BILD: „Diese schreckliche Nachricht macht mich sehr betroffen. Ich bin erschüttert und kann es nicht fassen.“
Valeriia seit mehr als einer Woche vermisst
Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt seit 2022 mit ihrer Mutter in Deutschland. Die Eltern sind geschieden, Valeriias Vater dient als Soldat an der ukrainischen Front. Die Neunjährige war zuletzt am Montag vergangener Woche auf dem Weg zur Schule in Döbeln gesehen worden. Dort war sie aber vermutlich nie angekommen.
Es begann eine groß angelegte Suche nach dem Mädchen. So durchkämmten die Einsatzkräfte unter anderem den Fluss Mulde, Wiesen, Felder und Wälder. Unterstützt wurden die zahlreichen Beamten von Spezialhunden und einem Hubschrauber.
Die Bürger der Stadt waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach Valeriia Ausschau zu halten. Zusätzlich hatten sich vor Ort private Suchtrupps gebildet. Doch trotz der intensiven Bemühungen gab es keine heiße Spur.
Auch die verzweifelte Videobotschaft des leiblichen Vaters blieb folgenlos. Er hatte sich in einem emotionalen Appell an mögliche Entführer gerichtet.